Cherie Currie

Blvds Of Splendor

Blackhearts
VÖ: 2020

Souveräne Schnodder-Pracht

Nichts deutete darauf hin, dass die einstige Sängerin der Runaways zu einem Album wie Blvds Of Splendor in der Lage sein könnte. Schon gar nicht der vor fünf Jahren erschienene Vorgänger Reverie, von dem Cherie Currie nun ›Shades Of Me‹ nochmal angefasst und überzeugend zu ›Shades‹ umgemodelt hat. Die Anfänge dieser Platte liegen noch viel weiter zurück. Als sich vor zehn Jahren der Spielfilm The Runaways der Geschichte der legendären Teenie-Combo um Currie, Joan Jett, Lita Ford, Jackie Fox und Sandy West annahm, brachte Schlagzeuger Matt Sorum Blvds Of Splendor auf den Weg und gleich noch zwei weitere Musiker von Guns N’ Roses mit ins Studio: Slash und Duff McKagan haben sich hier ebenso verewigt wie Sänger der Smashing Pumpkins — Billy Corgan singt mit Currie das tolle Titelstück. Das Album klingt exakt so, wie man sich eine souveräne Rock’n’Roll-Weiterführung der Runaways heute im Idealfall vorstellt. ›Mr. X‹, ›You Wreck Me‹ und ›Breakout‹ sind aufgeladen mit Hardrock, Sleaze und Schnodder-Punkrock; ›Black Magic‹ geht jedem Sympathisanten von D-A-D in die Beine. Auf Tuchfühlung mit den Siebzigern geht der Glam-Stampfer ›Roxy Roller‹ als Cover von Sweeney Todd (1975), mit ›Draggin’ The Line‹ (Tommy James) und ›The Air That I Breathe‹ (The Hollies) folgen weitere Adaptionen. Zu bekommen ist Blvds Of Splendor auf Schallplatte und als Download.

(8/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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