Als sie am 2. August 1983 in die Londoner Flame Studios einzogen, um ihre erste LP aufzunehmen, hoffte Gitarrist Mike Holmes, eines Tages mit IQ in großen Stadien aufzutreten. Der Traum bleibt unerfüllt — die ganz große Karriere blieb seinen Kollegen von Marillion vorbehalten, die sich in etwa zeitgleich in Position brachten, auf der zweiten Welle des britischen Prog aber wesentlich schneller standhaften Halt fanden. Aber auch IQ sind zur wichtigen Konstante der britischen Neo-Prog-Szene geworden.
Das 1985 erschienene zweite IQ-Album The Wake ist ein geradezu archetypisches Genre-Werk, auf dem gerade einmal zwei Stücke vertreten sind, die noch als Kniefall vor den frühen Genesis durchgehen könnten — der theatralische Gesangsvortrag von Peter Nicholls in ›Headlong‹ und ›Widow’s Peak‹ macht den Vergleich unausweichlich.
Das 1985 erschienene zweite IQ-Album The Wake ist ein geradezu archetypisches Genre-Werk, auf dem gerade einmal zwei Stücke vertreten sind, die noch als Kniefall vor den frühen Genesis durchgehen könnten — der theatralische Gesangsvortrag von Peter Nicholls in ›Headlong‹ und ›Widow’s Peak‹ macht den Vergleich unausweichlich.
Zwölf Jahre später ist der Geist der alten Genesis zwar noch immer nicht gänzlich abgezogen. Letztlich ist er aber nur noch eine Farbnuance in einem melodiösen, pompösen und doch niemals kitschigen Sound, den IQ mit Synthesizern und sphärischem Soundgewölk zu ihrem eigenen geformt haben.
Subterranea (1997) ist eines ihrer mit Abstand stärksten Alben: Ein stimmungsgewaltiges und anschmiegsames Konzept-Werk im Format einer Doppel-CD mit einer Laufzeit von über 100 Minuten, aus dessen sehr speziellen Aura, man sich selbst in den opulentesten Momenten nicht herausstehlen möchte, die von wunderschönen ruhigen und beinahe lethargischen Passagen durchbrochen werden.
Dabei ist die Textgeschichte nicht immer leichter Stoff: Inhaltlich geht es um einen Menschen, der den Großteil seines Lebens isoliert von der Außenwelt in einer psychiatrischen Einrichtung verbringt, ehe er letztlich doch wieder ins normale Leben zurückgeschickt wird — und sich in der Welt seines neuen Alltags überhaupt nicht mehr zurechtfindet.
Auch die langen Stücke behalten so Kurzweil: Das Albumfinale ›The Narrow Margin‹ etwa ist ein elegant-dynamisch aufgebautes Stück, dessen zwanzig Minuten wie im Flug vergehen. Ein enormes Album des modernen Progressive Rock und Neo-Prog.