Als Gitarrist von Whitesnake wirkte Bernie Marsden an bluesgetränkten Hardrock-Klassikern wie Ready A' Willin' (1980) oder Come An’ Get It (1981) mit. Nun rafft er sich zu einem neuen Solo-Album auf — mit namhaften Gästen. Saitenkollege Joe Bonamassa etwa, aber auch Deep Purple-Keyboarder Don Airey sowie seine alten Schlangen-Kumpanen David Coverdale und Ian Paice (Drums) sind auf Shine zu hören.
Die Platte beginnt mit einer bluesigen Interpretation des traditionellen Arbeiterliedes ›Linin’ Track‹, das schon Aerosmith 1987 im Intro von ›Hangman Jury‹ zitiert haben. Danach stellt sich Marsden ganz in den Dienst der Abwechslung: Ob Boogierock à la ZZ Top (›Kinda Wish She Would‹), hymnische Twin-Gitarren-Power (›You Better Run‹), AOR-Reminiszenzen (›Walk Away‹) oder beschaulich Verträumtes (das Instrumental ›NW8‹ sowie das an einen weißen Karibikstrand versetzte Fleetwood Mac-Stück ›Dragonfly‹) — das Resultat weiß fast immer zu gefallen.
Nicht zuletzt deshalb, weil Marsden auch als Sänger eine gute Figur abgibt. Das unvermeidliche Whitesnake-Remake ist in Gestalt von ›Trouble‹ auch vorhanden. Intoniert von David Coverdale beweist es, dass seine Stimme im bodenständigen Umfeld früher Schlangenbisse heute am besten funktioniert.