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Albert Collins

Ice Pickin' (1978)

Albert Collins' aggressiv stechender Telecaster-Ton geht durch Mark und Bein — den Spitznamen „Iceman“ trug er bis zu seinem Krebstod 1993 nicht ohne Grund. Ice Pickin' ist eines der wohl besten modernen Blues-Alben überhaupt.

TEXT: DANIEL BÖHM

Lange hatte Albert Collins darauf warten müssen, endlich gehört zu werden. Dabei hatte der 1932 in Houston geborene Musiker, der sich einst das Gitarrenspiel von seinem Cousin Lightnin’ Hopkins abgeguckt hatte, schon früh einen unverkennbar eigenen Stil: Sein aggressiv stechender Ton geht durch Mark und Bein — den Spitznamen „Iceman“ trug er bis zu seinem Krebstod 1993 nicht ohne Grund.

Seine ersten Platten veröffentlichte der Meister der Telecaster in den späten Fünfzigern, aber erst sein Debüt für Alligator Records brachte ihm 1978 bis heute andauernde Anerkennung. Dabei ist Ice Pickin’ nicht bloß eine hervorragende Blues-Platte, sondern eins der wohl besten modernen Blues-Alben überhaupt. Begleitet wird Collins von einer sechsköpfigen Top-Band, die ihm ein Umfeld bereitet, in dem er aufblüht — als Gitarrist und Sänger genauso wie als humorvoller Entertainer.



Seine augenzwinkernde und ungemein tänzelnde Version der Lowell Fulson-Nummer ›Honey, Hush!‹ wird ebenso Bestandteil seines ureigenen Fundus wie die anderen auf der Platte verteilten Interpretationen: ›Too Tired‹ von Johnny „Guitar“ Watson, T-Bone Walkers ›Cold Cold Feeling‹ und ›When The Welfare Turns Its Back On You‹ von Freddie King sind aufschlussreiche Stilstudienobjekte, denen das funkige Collins-Instrumental ›Ice Pick‹ die Krone aufsetzt.


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