Rich Robinson

Flux

Eagle
VÖ: 2016

Endlich freigeschwommen

Die letzten Jahre waren nicht leicht für Rich Robinson. Erst das Zerwürfnis mit seinem Bruder Chris, das 2015 zum endgültigen Aus der Roots-Rocker Black Crowes geführt hat, dann der Verlust seiner wertvollen Gitarrensammlung, die Hurrikan Sandy in die Fluten des Hudson River gespült hat. Das alles hat Rich Robinson nur selbstbewusster gemacht. Wie auf den Vorgängern Through A Crooked Sun und The Ceaseless Sight hantiert der Gitarrist mit wunderbar stimmigen Vintage-Sounds und verleiht jedem Stück eine ganz eigene Klangfarbe, gleichzeitig wirken Lieder wie der knurrende Blues-Rocker ›The Upstairs Land‹ oder das mit hypnotischem Orgel-Groove verzierte ›Shipwreck‹ zugänglicher, auch dringlicher.

Dass er ein immens wichtiger Ideenlieferant der Krähen gewesen ist, hat Robinson selten so beherzt zur Schau gestellt wie in diesem Stück — aber auch das bewusst schludrig inszenierte ›Life‹, das sonnige ›Everything's Alright‹ (mitsamt Chören und ein wundervolles an Bruce Hornsby angelehnte Erbauungsklavier) das hart treibende ›Ideas Of Nowhere‹ gehen in dieser Hinsicht als unmissverständlich formulierte Statements durch — als überaus geschmackvolle noch dazu. ›Which Way Your Wind Blows‹ spickt Robinson mit schroffen Gitarrensplittern und präsentiert sich auch als Sänger gewachsen. In ›Music That Will Lift Me‹ traut er sich ein Duett mit Charlie Starr von Blackberry Smoke zu — und macht dabei eine ausnehmend gute Figur.

(8/10)
TEXT: MARKUS BARO

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