RPWL

VÖ:

Das perfekte Verbrechen

Auf ihrer Europa-Tour im vergangenen Jahr haben die Freisinger Prog-Rocker ihr Konzert im in Zoetermeer (Niederlande) filmen lassen. Das Boerderij bietet eine stimmige Kulisse für die opulente Musik der Band, die hier akustisch und optisch perfekt in Szene gesetzt wird. Eine effektvolle Lichtregie und der gezielte, nicht übertriebene Einsatz von Videoprojektionen wirken als Ergänzung, nicht als optische Überreizung, die von der Musik ablenken würde.

Die Musik wiederum setzt auf ein zweiteiliges Konzerterlebnis. Zum einen bieten RPWL ihr Konzept-Album Crime Scene (2003) in voller Länge und der Original-Songabfolge dar, im zweiten Teil sind ihre Klassiker zu hören. Dabei erlaubt sich die Band einige Änderungen in den Arrangements und lässt auch Improvisationen und Parts zu, die es in den Studiofassungen nicht gibt.

Schon beim majestätischen Eröffnungssong ›Victim Of Desire‹ gibt es die erste Überraschung mit einem vollkommen neuen, makellosen A-cappella-Teil, der die beiden Sängerinnen Caroline von Brüncken und Carmen Tannich glänzen lässt. Ein weiteres Beispiel ist ›Another Life Beyond Control‹, bei dem der Bass statt der Gitarre das Riff einleitet, zudem ist der Solo-Teil erweitert.

›Another Cold Spring Day in ‘22‹ ist um einen Schlusspart ergänzt worden, der eigens für die Live-Darbietung komponiert wurde. Man hört, dass die Band in ihrer aktuellen Besetzung durch die neuen Musiker Markus Grützner (Bass) und Butsch Keys (Keyboards) zum Zeitpunkt der Aufnahme perfekt eingespielt war und ihren Groove gefunden hatte.

Keine Wertung

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