Joe Bonamassa
Mascot
VÖ: 2016
Das Bild, das der Titel Blues Of Desperation evoziert, führt ganz schön in die Irre. Ausgelaugt, angespannt und auch verzweifelt mag Joe Bonamassa in den vergangenen Monaten zwar gewesen sein. Im archaischen und ursprünglichen Blues angekommen ist der populärste zeitgenössische Bluesrock-Gitarrenvirtuose mit seinem zwölften Album deshalb aber noch lange nicht.
Greta Van Fleet
Universal
VÖ: 2018
Neben Robert Plant, den die Nähe von Greta Van Fleet zu seiner ehemaligen Band gleichzeitig zu amüsieren und zu irritieren scheint, brachte kürzlich auch Guns N’ Roses-Gitarrist Slash seine zwiespältigen Gefühle in Bezug auf das junge Quartett zum Ausdruck: Er freue sich über den Erfolg der Combo, würde sich aber wünschen, dass »sie nicht ganz so stark nach Led Zeppelin klänge«.
Greta Van Fleet
Universal
VÖ: 2018
Es dürfte derzeit keine andere zeitgenössische Band im Classic-Rock geben, die stärker polarisiert und Emotionen schürt als Greta Van Fleet. Seit Monaten schon spukt ihr Name durch die Presse und zieht im Internet immer weitere Kreise.
Zum Jubiläum ihres 50-jährigen Bestehens veröffentlichen Uriah Heep am 30. Oktober eine umfangreiche Deluxe-Box mit 23 CDs.
Beitrag lesen
Robert Plant
Robert Plant
Drei Jahre nach Lullaby And … The Ceaseless Roar erlaubt der 69-jährige Brite ausschließlich Fragen zu seinem neuen Album Carry Fire — zu den Songs, seinen Musikern und seinen Gedanken über den Zustand dieser Welt.
Beitrag lesen
Seine Solokarriere währt länger als sein Schaffen mit Led Zeppelin. Deren Vielseitigkeit hat sich Robert Plant auch als freigeistiger Solokünstler bewahrt.
Beitrag lesen
Black Sabbath
Black Purple
Auf dem Papier scheint das am 7. August 1983 erschienene Born Again der Traum eines jeden Hardrock-Fans: Black Sabbath machen gemeinsame Sache mit dem einstigen Deep Purple-Sänger Ian Gillan. Tatsächlich ist es der Auftakt unsteter Jahre bei den Gründervätern des Heavy Metal.
Beitrag lesen
Jack Russell's Great White
Cleopatra
VÖ: 2019
Nach der Gründung seiner eigenen Version von Great White schien es, als sei Jack Russell trotz des allzu verständlichen Wunsches nach Festhalten an der lukrativen Marke sehr um Authentizität und vor allem Eigenständigkeit bemüht. Dies unterstrich er überzeugend mit dem Einstand He Saw It Coming vor vier Jahren.
The Alligator Wine
Century Media
VÖ: 2020
The Alligator Wine bestehen aus zwei Musikern, die sich den Gesetzen der Rockmusik widersetzen und gänzlich ohne Stromgitarren auskommen. Man denkt direkt an Royal Blood als Referenz. Doch während die Engländer tendenziell in Richtung Bluesrock steuern, fügt das aus dem Schwarzwald stammende Team seinem Vintage Rock eine gehörige Portion Psychedelia bei.
Lucifer's Friend
Cherry Red
VÖ: 2019
Orgel satt, ein betörender Rumpel-Groove, John Lawton nach wie vor ein in höchsten Höhen starker Troubadour und dazu ein überraschendes Trompetensolo, das Assoziationen an Free Jazz weckt: Musik, die auf Tradition baut und doch Experimente erlaubt — das zeichnete diese Band schon in den Siebzigern aus.
The Answer
On And On

The Answer — On And On
Album: Everyday Demons (2008)

DeWolff
Provogue
VÖ: 2019
Die drei Holländer hinter dem Namen DeWolff — Gitarrist und Sänger Pablo van den Poel, sein trommelnder Bruder Luka und Keyboarder und Bassist Robin Piso — waren live schon immer eine Nummer für sich. So lautet die wohl wichtigste Frage zur vorliegenden Live-Scheibe: Gibt sie die Wucht dieses extrem dynamischen Psychedelic- und Hardrock-Trios adäquat wieder?
Ronnie James Dio stieß als Niemand zu Rainbow. Als ein Gott verließ er sie in Richtung Black Sabbath: Heute vor 42 Jahren erschien das Finale Long Live Rock’n’Roll.
Beitrag lesen
Sienna Root
MIG
VÖ: 2020
Auch anno 2020 klingen die Schweden wie auf einer Zeitreise. Den Gesang teilen sich inzwischen zwei Frauen: Zubaida Solid und die Bluessängerin Lisa Lystam, die auf der Single-Auskopplung ›When A Fool Wears A Crown‹ überzeugt. Kaum jemand hat so überzeugend verrostete Retro-Sounds im Angebot wie Gitarrist Matte Gustavsson und Organist Erik Petersson, aufs Herrlichste von Love Forsbergs grobmotorisch rustikalem Drumming umrumpelt.
Brkn Love
Spinefarm
VÖ: 2020
Am äußersten Rand der abflauenden Vintage-Rock-Welle sammeln sich gleich einige junge Bands, die sich herzlich wenig aus dem Zitieren von Led Zeppelin und Black Sabbath machen und ihre Musik ganz und gar in der Gegenwart aufhängen
Tito & Tarantula
It Sounds
VÖ: 2019
»Eine geheimnisvolle Stimme in meinem Unterbewusstsein flüsterte, ich solle heimkommen. Nach Hause, nach El Paso, Texas«, sprach Tito Larriva, begab sich in die Sonic Ranch und schrieb zusammen mit Tochter Lolita zehn Songs, die das durch alle Stürme des Lebens gefahrene Raubein ein wenig milder zeigen.
DeWolff
Mascot
VÖ: 2020
Wer kennt es nicht, das vierspurige, mobile Aufnahmegerät des Herstellers Tascam, auch Portastudio genannt, das vor allem in den Achtzigern fast zur Grundausstattung eines jeden Musikers gehörte? Das kleine Wunder wurde damals in erster Linie für die Aufnahme von Demo-Cassetten genutzt.
Deep Purple
EAR Music
VÖ: 2019
Den Anfang dieses in Rom aufgenommenen Konzerts bildet der Dreierpack ›Fireball‹, ›Into The Fire‹, ›Hard Lovin’ Man‹, mit dem sich Don Airey als Meister des Wahnsinns vorstellt: In ›Fireball‹ schießt er ein vollkommen neues Solo ab und liefert in ›Hard Lovin’ Man‹ den akkuraten Gegenpart zu Steve Morses aggressiver Gitarrenerotik.
Blue Öyster Cult
Frontiers
VÖ: 2020
Ihrem ersten neuen Studio-Werk seit dem 2001 veröffentlichten Curse Of The Hidden Mirror schicken die fast totgeglaubten Ostküsten-Rocker neben dem neu aufgenommenen Best-of-Sammelsurium Cult Classics auch ein 2014 entstandenes Live-Dokument voraus, das ihren ohnehin zweifelhaften Ruf als subversive Grobmotoriker als haltlos entlarvt.
Im Vorjahr schossen Bad Company durch die Decke — tatkräftig unterstützt von Led Zeppelin-Manager Peter Grant. Zeit, die Früchte ihres Erfolgs zu genießen, bleibt kaum.
Beitrag lesen
Die Achtziger hindurch ging Robert Plant auf Distanz zu seiner Vergangenheit mit Led Zeppelin und suchte das Pop-Experiment. Mit neu entdeckter Rock-Gott-Libido kracht er unerwartet hart in die Neunziger.
Beitrag lesen

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)