Brainstorm

Wall Of Skulls

AFM
VÖ: 2021

Stahlkoloss mit markanten Melodien

Viel hat sich nicht verändert seit dem bärenstarken Album Midnight Ghost (2018) der Power-Metaller aus dem schwäbischen Gerstetten. Seit 32 Jahren feilt die Band um Gitarrist Torsten Ihlenfeld an ihrem Stahlkoloss, der in unmittelbarer Nachbarschaft zur frühen Inkarnation von Vicious Rumors, Saxon und Iced Earth steht, und legt nur behutsam weitere Feinheiten frei. Was maßgeblich zählt, ist eine ausgewogene Verbindung von technisch anspruchsvollem Handwerk und unaufdringlicher Eingängigkeit — und die ist dem Quintett auf Wall Of Skulls vorbildlich gelungen.

Während Stücke wie ›Where Ravens Fly‹ und das unter Mithilfe von Rage-Frontmann Peavy Wagner entstandene ›Escape The Silence‹ mit rasanten, messerscharfen Riffs punkten, besticht ›My Dystopia‹ durch seine unaffektierte Komplexität ebenso wie die emotionalen Achterbahnfahrten ›Glory Disappears‹ und ›End Of My Innocence‹. Andy B. Francks untrügliches Gespür für markante Gesangsmelodien und große Refrains krönt die passgenauen Arrangements des 13. Brainstorm-Albums, das sich selbstbewusst zwischen den Glanzpunkten Metus Mortis (2001), Liquid Monster (2005) und Midnight Ghost einreiht.

(8/10)

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