Flotsam And Jetsam

The End Of Chaos

AFM
VÖ: 2019

Von der Leine gelassen

Wie viele ihrer Kollegen haben die Arizona-Thrasher Flotsam And Jetsam das Problem, dass sie stets an den Höhepunkten ihrer jugendlichen Sturm- und Drangphase gemessen werden. Mit Doomsday For The Deceiver (1986) und No Place For Disgrace (1988) haben sie zwei Meilensteine der Szene erschaffen, kaum eines ihrer späteren Werke konnte einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen. Dass die Mannen um Sänger Eric A.K. trotzdem konstant gute Scheiben veröffentlicht haben, soll nicht verschwiegen werden — aber dermaßen von der Leine gelassen wie auf ihrem 13. Studioalbum The End Of Chaos hat sich die Band seit Ewigkeiten nicht präsentiert. Das mit einer fantastischen Hookline versehene ›Prisoner Of Time‹ weiß auf Anhieb zu begeistern, ›Control‹ ist ein brachialer Thrash-Abriss der Extraklasse, und ›Demolition Man‹ zeigt eindrucksvoll, wie diese Musik in Perfektion zelebriert wird. Eric A.K. dominiert dieses Album mit brillanten Gesangslinien und wird dabei von seinen Kollegen mit ausgefeilten Stücken bedient, die alles haben, was dem langweiligen Thrash-Nachwuchs durch die Bank fehlt. So gut war dieser Stil schon lange nicht mehr zu hören!

(9/10)

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