Grave Digger

25 To Live

Metalville
VÖ: 2005

Jubiläums-Urlaub

Angesichts ihrer langen Karriere ist es durchaus verwunderlich, dass die Gladbecker Metal-Originale Grave Digger lediglich drei Live-Alben in ihrer Diskografie stehen haben, die zudem allesamt aus diesem Jahrtausend stammen. Das umfangreichste dieser drei ist 25 To Live, das 2005 zum 25-jährigen Bandjubiläum erschien, nun unverändert neu aufgelegt wurde und sozusagen ein live aufgenommenes Best-of-Album ist.

Ausnahmslos alle bis dahin erschienenen Studio-Alben sowie die EPs Shoot Her Down! (1984) und Symphony Of Death (1994) sind auf dem rund zweieinhalb Stunden langen Mitschnitt repräsentiert, darunter Bühnen-Raritäten wie der Shoot Her Down!-Titeltrack, ›Paradise‹ (von War Games, 1986) und ›The Battle Of Bannockburn‹ (von Knights Of The Cross, 1998). Neben der karriereumspannenden Setliste ist es das absolut frenetische Publikum im brasilianischen São Paulo, das diesem Konzert seine besondere Atmosphäre verleiht: Voller Inbrunst brüllt die Menge jeden Song mit und skandiert zwischen den Nummern immer wieder „Digger! Digger!“. Welchen Status die Teutonen-Metaller am Zuckerhut haben, zeigt auch eine Szene auf der zur Box gehörigen DVD, als der Shuttle der Band von ekstatischen Fans eingekreist wird.

Ein schöner Farbtupfer, auch wenn der Konzertfilm aufgrund der spartanischen Bühnendekoration beinahe etwas Desillusionierendes hat. Die Live-Energie der damaligen Besetzung Chris Boltendahl (Gesang), Manni Schmidt (Gitarre), Jens Becker (Bass), Stefan Arnold (Schlagzeug) und H.P. Katzenburg (Keyboards), unverwüstliche Hymnen und das positiv verrückte Publikum lassen diesen Gedanken aber schnell verblassen.

Keine Wertung

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