Isildurs Bane ist ein musikalisches Chamäleon, das sich in unterschiedlichen Welten bewegt und sich Gast-Stimmen wunderbar anpassen kann, ohne die Band-Identität aufzugeben. Dass diese Kooperation mit Peter Hammill wie ein üppig arrangiertes Solo-Album des einstigen Gründers der Prog-Veteranen Van der Graaf Generator klingt, liegt an dessen schier schmerzhafter stimmlicher Präsenz, seiner Intensität, seiner Wut, seiner nach außen gekehrten Innerlichkeit, obwohl er seine Ideen, Texte und Stimme erst zu den schon fast fertigen Stücken von Mats Johannson einbrachte. Unheilvoll wütet die Gitarre, Hammill kotzt seinen Text, der Gesang ist seltsam verzerrt, ein rollendes Drum-Gewitter schwillt an, immer wieder zerfetzt durch auf- und absteigende Klangcluster: Das ist ›Before You Know It‹. Bleigraue Elektronik regiert ›Under The Current‹, überraschend fährt eine Trompete dazwischen, wie überhaupt die Musik über weite Strecken vom Zusammenspiel klassischen Instrumentariums und kühler Technik lebt. Höhepunkt des rund vierzig Minuten kurzen, aber umso intensiveren Albums ist das zehnminütige ›This Is Where?‹: ein ständiger Kampf zwischen Struktur und Chaos, Aufbau und Dekonstruktion. Und soweit das in diesem Kontext möglich ist, rockt es tatsächlich!
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