Mark Bogerts (Knight Area) ist der Mann hinter diesem Projekt: einem prall gefüllten Gemischtwarenladen überbordenden Bombasts, metallischer Gitarren und progressiver Einschübe. Jtr1888 zeichnet die Geschichte des Serienkillers Jack the Ripper nach, und selbstredend braucht es dazu eine starke Truppe: Gleich neun Sänger und Sängerinnen und sechs Musiker werfen sich hier in die breite Brust — wobei die Stimmen den handelnden Personen zugeordnet sind.
Orchestrales Geigen und Schluchzen umhüllt den Zuhörer, die Brettgitarren matschen, Chöre und Aberchöre pumpen sich auf. Das meiste auf diesem Doppel-Album klingt wie Savatage mit Saccharin-Überzug, gekreuzt mit Aromastoffen von Within Temptation und Nightwish plus Andrew Lloyd Webber-Musicals. Handwerklich und produktionstechnisch perfekt, werden es die einen für eine brillant in Szene gesetzte, hochdramatische Erleuchtung und Erbauung halten. Die anderen für ein aufgeblasenes, kitschiges Nichts.