Riot

Narita (1979)

Seit 1975 unterliegt die Musik der New Yorker ständiger Veränderung. Ob energischer Hardrock, erhabener Metal oder filigrane Rainbow-Schule: Riot haben anschaulich bewiesen, wie dicht jene Stilvariationen beieinander liegen.

TEXT: DANIEL BÖHM

Die 1975 in New York gestarteten Riot waren schon immer eine ganz besondere Band, deren Erfolg nie in einem auch nur annähernd gesunden Verhältnis zu den musikalischen Verdiensten stand. Kult geworden sind sie vor allem wegen ihrer mit Sänger Tony Moore entstandenen "echten" Metal-Alben Thundersteel (1988) und The Privilege Of Power (1990). Außergewöhnlich und unerreicht sind vor allem aber ihre drei ersten ab 1977 erschienenen Platten, weil sie aus dem Nichts heraus und auf dem Fundament von UFO, Rainbow, Montrose und Ted Nugent einen Sound auf den Weg brachten, den man spätesten im Titellied von Fire Down Under (1981) Power Metal nennen muss.



Das charmante Narita erschien zwei Jahre zuvor: Riot gaben sich darauf ein gutes Stück härter als auf dem Debüt Rock City; Guy Speranzas Gesangsmelodien sind schlüssiger, die Arrangements straff und abgebrüht auf den Punkt — Narita klingt wie eine frühmetallische und merklich amerikanische Neuerfindung von UFO, MSG und Rainbow (›49er‹). Das Meisterstück ›Road Racin’‹ halten Riot bis ganz zum Schluss zurück. Ins Ohr sticht die tolle Gitarrenarbeit von Mark Reale, der 2012 neun Jahre nach Speranza verstarb.


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