Viele Doom-Metal-Bands, die Ende der Siebziger ihren Karrieregrundstein legten, eint das gleiche Schicksal: Trouble, Pagan Altar, Witchfinder General und eben auch Saint Vitus können auf prächtige Alben verweisen, wirklich erfolgreich wurden sie aber nie. Für Letztgenannte wird sich damit auch mit der neunten Scheibe nichts ändern: 2012 meldeten sich die Kalifornier um Gitarrist Dave Chandler nach 17 Jahren mit dem starken Lillie: F-65 zurück, dem sie nun das schlicht betitelte Saint Vitus hinterherdrücken.
Songs wie ›Remains‹, ›Bloodshed‹ und ›Hour Glass‹ kombinieren schwere Riffs aus frühen Black Sabbath-Tagen mit der Kauzigkeit von Pentagram, der markante Gesang des zum wiederholten Male zurückgekehrten Originalfrontmanns Scott Reagers stellt sie auf einen imaginären Sockel. Ein stimmiges Gesamtbild, das nur dann in Schieflage gerät, wenn die Gäule mit Chandler durchgehen und er seinem Instrument dröhnende, undifferenzierte Klänge entlockt, oder die Band sich in einem nebulösen Dickicht (›City Park‹) verrennt, in dem man ohne entsprechenden THC-Gehalt im Körper rasch die Orientierung verliert.