Uriah Heep

John Lawton überraschend verstorben

John Lawton ist tot. Der einstige Sänger von Uriah Heep verstarb am 29. Juni unerwartet im Alter von 74 Jahren.

TEXT: MARKUS BARO

Uriah Heep trauern um John Lawton: Ihr einstiger Sänger verstarb am 29. Juni unerwartet im Alter von 74 Jahren. Er sei an der Seite seiner Ehefrau friedlich verstorben, machte die Band in einem Statement heute öffentlich. Gerüchte um eine Erkrankung seien falsch.

Lawton stieß 1976 als Nachfolger von David Byron zu Uriah Heep, mit denen er die Studioalben Firefly (1977), Innocent Victim (1977) und Fallen Angel (1978) einspielte: Seine bluesig geprägte Stimme eröffnete der Band neue Perspektiven und bescherte ihnen in Deutschland den Hit ›Free Me‹.

Der am 11.07.1946  im britischen Halifax geborene John Cooper Lawton begann seine Karriere in den sechziger Jahren mit der Band Stonewall, der auch John Miles und das spätere Roxy Music-Mitglied Paul Thompson angehörten. In Deutschland hatte er sich einen Namen als Frontmann von Lucifer’s Friend gemacht, mit denen er insgesamt neun Alben einspielte — 1975 trat er mit den Les Humphries Singers beim Eurovision Song Contest auf.

Er habe Uriah Heep kaum gekannt, als er 1976 den Anruf von Ken Hensley bekam und musste sich erst ein Best Of-Album zulegen, um sich mit dem Sound seiner neuen Band vertraut zu machen, erzählte Lawton einmal. Im September 1979 hatte er die Truppe nach Reibereien wieder verlassen, Freunde sind sie immer geblieben.

1980 veröffentlichte er das Solo-Album Heartbeat (hierzulande als Hardbeat erschienen), um sich ein Jahr später abermals Lucifer’s Friend anzuschließen, mit denen er die LP Mean Machine (1981) aufnahm. Im Folgejahr löste sich die Truppe auf, vereinte sich jedoch 2015 erneut für einige Shows. Es folgten die Studio-Alben Too Late To Hate (2016) und Black Moon (2019). Auch ersetzte er Heep-Frontmann Bernie Shaw 2013 für eine mehrwöchige Europa-Tour, als dieser wegen Stimmproblemen nicht auftreten konnte.

Bereits 1975 stand Lawton neben David Coverdale, Ian Gillan und Glenn Hughes auf der Bühne der Royal Albert Hall in London bei der Aufführung von Roger Glovers Rock-Oper Butterfly Ball. Andere Stationen seiner Karriere waren unter anderem Rebel, Zar, Gunhill, die Hensley Lawton Band sowie seine eigene John Lawton Band.


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