Audrey Horne

Devil's Bell

Napalm
VÖ: 2022

Frische Spuren auf bekanntem Terrain

Die Norweger haben längst zu sich selbst gefunden: Vier Jahre nach ihrem letzten Studio-Album Blackout verbinden Audrey Horne auch auf Devil’s Bell zeitgemäßen Hardrock mit Classic-Rock-Elementen, was zu vielschichtigen, stets prägnanten Stücken führt.

Reminiszenzen an Künstler wie Thin Lizzy und Ozzy Osbourne bringt der Trupp um Frontmann Torkjell „Toschie“ Rød seit jeher in seinen Liedern unter, die an vielen Stellen des aktuellen Albums auszumachende Inspirationsquelle Iron Maiden ist indes neu — zumindest in dieser Deutlichkeit und Dominanz. ›From Darkness‹, ›Devil’s Blood‹ und das Instrumental ›Return To Grave Valley‹ kokettieren ungeniert mit Passagen, die aus Steve Harris’ Feder stammen könnten, während die Gitarrenarbeit in ›Break Out‹ partiell an Dios ›We Rock‹ erinnert. Störend wirkt nichts davon. Es sind vielmehr weitere musikalische Farbklekse, die das Gesamtbild stimmig machen.

Der Status der hochgelobten Erneuerer, den The Night Flight Orchestra im AOR-Genre innehaben, steht Audrey Horne für den Bereich Classic Rock zu: Sie folgen den Altvorderen ihres Stils, picken essenzielle Klangmerkmale aus deren Vorgaben heraus und setzen diese gekonnt zu eigenen Preziosen zusammen. Funktioniert gut!

(8.5/10)

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