Avatarium

The Fire I Long For

VÖ: 2019

Doom-Diamant mit neuen Facetten

Dass Marcus Jindell, Jennie-Ann Smith und vor allem natürlich Leif Edling wissen, wie man formidable Songs mit Mut zur Langsamkeit schreibt, haben sie schon mit den letzten Avatarium-Alben (Edling natürlich auch mit Candlemass) hinlänglich bewiesen. Letzterer hat sich zwar weitestgehend von der Band zurückgezogen, drei der Songs auf The Fire I Long For stammen dennoch von ihm. Diese Veränderung bewirkt, dass die Songs im Schnitt kürzer sind — das opulente ›Epitaph Of Heroes‹ kratzt als längste Nummer gerade so an der Sieben-Minuten-Marke — und eine, wenn auch gemäßigte, stilistische Öffnung aufweisen. ›Shake That Demon‹ erinnert mit seinem groovigen Riff an Rainbow-Großtaten, ›Lay Me Down‹ trumpft mit Dark-Blues-Vibe und Slide-Gitarre auf, ›Rubicon‹ könnte auch aus der Feder von Ghost-Mainman Tobias Forge stammen. Am stärksten ist die Band aber nach wie vor dann, wenn sie sich, wie beim brillianten ›Porcelain Skull‹, auf ihre Epic-Doom-Wurzeln besinnt. Gegenüber den letzten beiden Scheiben fällt The Fire I Long For etwas ab, ist aber einem Großteil der Genre-Kollegen noch immer überlegen.

(9/10)

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