Fates Warning

Perfect Symmetry (1989)

Wenige Monate nach dem Einstieg ihres neuen Sängers Ray Alder gelang Fates Warning ein mit großer Sorgfalt arrangierter Meilenstein, der ein frisch entstandenes Genre prägen wird: Progressive Metal.

TEXT: DANIEL BÖHM

Kaum zu glauben, dass die Entstehung des ersten mit Ray Alder entstandenen und noch vergleichsweise stark mit der vertrackten Frühphase der Band aus Cincinnati verbandelten Albums und dieser Folgeplatte nur wenige Monate voneinander trennten. In Perfect Symmetry gelang Fates Warning ein Meilenstein, der ein neu entstandenes Genre prägen wird: Progressive Metal.



Seit No Exit (1988) und dem Sängerwechsel von John Arch zu Alder verlor die Musik von Fates Warning nur bedingt an Komplexität — umso mehr allerdings an Hektik. Weshalb die Amerikaner in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern zwischen Queensrÿche und Dream Theater als Teil der neuen Dreifaltigkeit des Progressive Metal gefeiert wurden, lässt sich besonders anschaulich im wendungsreichen ›At Fate's Hands‹ nachempfinden. Und auch Songs wie ›Through Different Eyes‹, ›The Arena‹ oder ›Chasing Time‹ wirken weniger aufgeregt, melodisch bestimmter und filigraner als zuletzt und entfernen sich ein erhebliches Stück von den ersten drei Platten, die noch von Alders Vorgänger eingesungen wurden: Sie alle lassen Wirkungsraum für das sorgfältig arrangierte Wechsel- und Zusammenspiel der Saiteninstrumente.



Neuzugang Mark Zonder (einst bei Warlord) bringt mit seinem kunstfertigen, merklich von Neil Peart (Rush) geschulten Schlagzeugspiel eine zusätzliche Technik-Dimension in den Sound, die zu keiner Sekunde überzeichnet oder aufgesetzt wirkt: Perfect Symmetry ist ein durch und durch faszinierendes Album, das von einem angenehm kühlen Luftzug durchflutet scheint.


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