Die sträflich unterbewerteten Avantgarde-Metaller aus Madison, Wisconsin, sind Kult. Ihr Zweitwerk Burning Times (1991) war mit schräg-genialen Songs wie ›Energy Mind‹ oder ›Mack Bolasses‹ und mega-skurrilen Lyrics von Frontmann Buddo seiner Zeit weit voraus. Daran hat sich beinahe dreißig Jahre später kaum etwas geändert. Fast in Originalbesetzung (Drummer Phil Buerstatte, der im Anschluss zu White Zombie wechselte, starb 2013 an einer mutmaßlichen Drogenüberdosis) fügen Last Crack ihrer seinerzeit unrühmlich geendeten Geschichte ein neues Kapitel hinzu. Beschreiben lässt sich ihr immer noch unerhört stilvoller Mix aus Heavy Rock, Funk, Blues und Progressive Rock kaum. Wie ein wildgewordener Jam von frühen Faith No More, experimentellen King’s X und punkigen Jane’s Addiction gehen die zugänglicheren Momente durch. ›Icicle‹ oder ›Paper Town‹ etwa sind für den Fünfer ungewohnt strukturiert und erinnern an die besten Momente der Grunge-Bewegung, während ›Siren Song‹ oder ›Greta Grinder‹ noch am ehesten auf Burning Times gepasst hätten und ›Golden Age‹ in Sachen Experimentierfreude so ziemlich alles in den Schatten stellt, was in letzter Zeit veröffentlicht wurde. Sänger Buddo scheint von seinen Trips in ferne Welten allem Anschein nach wohlbehalten zurückgekehrt zu sein, ohne an Kraft und Ausdruck verloren zu haben.
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