In den Staaten stiegen die eisernen Jungfrauen auf Platz 3 der Charts, lediglich geschlagen von den Rappern Kayne West mit Donda und Drake mit Certified Lover Boy. Die Besonderheit: Während die Hip-Hopper den Löwenanteil des für die Chartplatzierung relevanten Umsatzes aus digitalen Streams zogen, generierten die Metal-Ikonen beinahe 90 Prozent aus physischen Verkäufen von CDs und Schallplatten.
Noch beeindruckender ist diese Zahl, wenn man die Veröffentlichung mit dem zweithöchsten Anteil in den aktuellen US-Charts zum Vergleich heranzieht: Mercury – Act 1 von Imagine Dragons, die ebenfalls als Neueinsteiger auf Platz 9 stand, kommt nur auf 50 Prozent.
Iron Maiden verließen sich dabei nicht nur auf die Fans, die ihre Platte sowieso kaufen würden, sondern forcierten den Verkauf vor allem in den großen US-Supermarktketten Target und Wal-Mart, in denen vor allem Sonderausführungen von Senjutsu auffällig platziert wurden. »Da es immer weniger Orte für den Kauf von Tonträgern gibt, wussten wir, dass Fans dort auftauchen würden«, kommentiert Maidens Label die Strategie. »Natürlich versuchen wir, auch die Streamingzahlen zu erhöhen. Aber Iron Maiden sind um das Visuelle herum aufgebaut, um Bandmaskottchen Eddie. Diese starke Marke erfordert es, nicht nur auf junge Streaming-Nutzende zu setzen. Das sind Alben, die Fans nicht nur hören, sondern besitzen wollen.«
Neu ist die Strategie nicht, betont Dave Shack vom Maiden-Management. »Rod Smallwood hat als Manager von Iron Maiden das Regelwerk für eine erfolgreiche Vermarktung einer Band wie Iron Maiden bereits in den achtziger Jahren aufgestellt. Er hat schnell realisiert, dass dies Gruppe kein Radio-Airplay bekommen würde — und sich verstärkt auf die Möglichkeiten im Tonträgerhandel konzentriert.«
Daneben wurden die aus Senjutsu ausgekoppelten Singles auch im digitalen Raum platziert: ›The Writing On The Wall‹ etwa ist als Musik im populären Spiel League Of Legends zu hören. In Deutschland wurden alleine in der ersten Angebotswoche 37.693 physische Tonträger und 3.172 Downloads von Senjutsu verkauft. Zudem wurden 1,3 Millionen Premiumstreams gezählt.