New Horizon

Gate Of The Gods

Frontiers
VÖ: 2022

Alte Liebe ausgelebt

Eigentlich wollte sich Jona Tee, Keyboarder und Songwriter der schwedischen Melodic-Granden H.E.A.T, mit New Horizon den Traum eines Projekts im Stile Avantasias erfüllen. Letztlich ist mit seinem einstigen Weggefährten Erik Grönwall nur ein einziger Sänger zu hören: Zu gut war das Resultat und die Verlockung groß, mit dem im Herbst 2020 überraschend bei H.E.A.T ausgestiegenen Frontmann eine neue Band zu gründen.

Dass New Horizon mehr als ein kurzlebiges Projekt sein sollen, daran lassen die beiden wenig Zweifel. Gut so, denn was der Multiinstrumentalist und der nach seiner Leukämieerkrankung überraschend schnell wieder im Saft stehende Grönwall auf Gate Of The Gods abliefern, ist bei aller Nähe zu den Vorbildern hervorragend gemachter Power Metal, den man in dieser Qualität heute selten hört. ›Stronger Than Steel‹ und ›Cry For Freedom‹ verbinden Hammerfall-Riffs mit eingängigen Refrains von H.E.A.T-Kaliber, bei ›We Unite‹ erinnern Bombast-Chöre an frühe Rhapsody, und ›Call Of The Underground‹ und ›Event Horizon‹ zeigen Tees Verehrung für die Kollegen von Edguy, die ihn einst auf seine erste große Europatour mitnahmen.

Dass das rasante ›Stardust‹ auch auf einem Dragonforce-Album stehen könnte und New Horizon beim abschließenden Epos ›Gate Of The Gods‹ gar in neoklassisch-progressive Gefilde vorstoßen, die eher von Symphony X besetzt werden, gewährleistet einen wilden Ritt durch viele Nuancen des Genres. Wenig originell, aber mit starkem Gesang und mit viel Liebe gemacht.

Keine Wertung

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