Kraan sind ein Phänomen. Die Wiederholung, die nie langweilt. Das Insistieren auf Themen, Melodienfragmenten, Riffs. Weil die Scheibe bei jedem Durchgang neue Facetten aufzeigt. Die unaufgeregte Steigerung. Diese knallige Klangästhetik, die doch nie aufdringlich wirkt. ›Nachtfahrt‹ malt Bilder im Kopf, auch ganz konkrete: Man sieht Musiker, die miteinander, nicht nebeneinander spielen. Wie man die Räume dicht macht, ohne in Power-Trio-Manierismen zu verfallen, führt ›Kraan Arabia‹ elegant vor. Ach, und wie gelassen das Trio den Galopp von ›Vollgas Ahoi‹ auf der Bühne zelebriert! Die Musiker spielen sich ständig die Bälle zu, am schönsten nachzuhören in den elfeinhalb Minuten ›Borgward‹: Immer wiederkehrende, äußerst suggestive Melodien, die Halt in all dem brillanten, aber immer transparenten Hochleistungssport geben. Fegt Gitarrist Peter Wolbrandt als wilder Reiter los, kommt Helmut Hattler mit dem Bass aus dem Hintergrund und übernimmt den Galopp. Derweil wuchtet Wolbrandt glasklare Flächen in den Raum. Diese ekstatische Abgeklärtheit, dieses gemeinsame Streben zu einem Höhepunkt, es ringt einem immer wieder Staunen ab.
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