Fünf Jahre nach seinem Tod erscheint ein weiteres Album des Gitarristen Ronnie Montrose, der in den Siebzigern mit Montrose (1973) und Paper Money (1974) Musikgeschichte geschrieben und Bands wie Van Halen und Riot nachhaltig beeinflusst hat. Bereits 2003 hatte er gemeinsam mit Bassist Ricky Phillips (Styx) und Schlagzeuger Eric Singer (Kiss) die Arbeit an 10x10 begonnen, fertiggestellt wurde es jedoch nie. Erst kürzlich erinnerte sich Phillips wider an die unvollendeten Aufnahmen, lud gestandene Sänger und Gitarristen ins Studio und brachte die Stücke im Sinne seines Initiators zu Ende.
Die sorgsam eingeflochtenen Solo-Passagen von Saitenkünstlern wie Rick Derringer, Dave Menniketti, Steve Lukather und Joe Bonamassa ergänzen sich prächtig mit der Basisarbeit von Ronnie Montrose; charismatische Sänger sorgen für die facettenreiche Abrundung der Kompositionen. Durch ihr Zutun erblüht Ronnie Montroses Hardrock ein letztes Mal: In ›Color Blind‹ ist Sammy Hagar zu hören, im brillanten ›Heavy Traffic‹ Eric Martin (Mr. Big). Edgar Winter belebt den harten Blues ›Love Is An Art‹, das Deep Purple-lastige ›Head On Straight‹ veredelt Montroses früherer Gamma-Kollege Davey Pattison und im quirlig-funkigen Classic-Rock von ›Any Minute‹ gibt sich Mark Farner von Grand Funk Railroad die Ehre — eine bunte und doch stimmige Mischung, die das Andenken an den verstorbenen Kalifornier in Ehren hält.