Hatten alle seine bisherigen Solo-Werke trotz enormer musikalischer Offenheit zumindest eine gewisse homogene Grundstimmung, so ist das hier anders. Zum einen hat das Album — weil komplett live eingespielt — eine rauere Klangästhetik. Zum anderen sind drei der neun Songs Cover, die aber alles andere als Füller sind.
Im Traffic-Song ›The Low Spark Of High Heeled Boys‹ spürt Lukather dem Gefühl der siebziger Jahre nach, ohne dabei mit Nostalgie-Produktionstricks zu arbeiten. Es zählt allein der unverstellte Ausdruck des gespielten Tons. Neben dem Gitarristen kommt insbesondere David Paich mit seinem Hammond-Solo diesem Spirit ganz nah. Auch die Neuinterpretationen von Robin Trowers ›Bridge Of Sighs‹ und Joe Walshs ›Welcome To The Club‹ sind intensive Hommagen, die bislang Ahnungslose bewegen könnten, die Siebziger als vielleicht aufregendstes Musikjahrzehnt zu entdecken.
Und mitten im ansonsten recht leichtfüßigen ›Along For The Ride‹ ist eine überdeutliche Anspielung an ›Won‘t Get Fooled Again‹ von Who‘s Next? zu hören. Ganz anders ist ›Run To Me‹, ein Popsong der unschuldigen Art. Das Kabinettstückchen zum 80. Geburtstag von Freund Ringo Starr (der auch Schlagzeug spielt) ist einfach nur Lebensfreude pur. Wieder ganz anders dann ›Serpent Soul‹, das befreit von jeder Konvention swingt, bis es urplötzlich in Richtung Toto abbiegt.