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Sweet

Sensational Sweet - Chapter One: The Wild Bunch

Sony
VÖ: 2017

Dokumentation einer Wandlung

Ein Geheimnis ist es längst nicht mehr: Tief in ihren Herzen und auf den Rückseiten ihrer Bubblegum-Singles waren Sweet begeisterte Hardrocker — mit mächtigem Einfluss bis weit in die Achtziger hinein. Sensational Sweet — Chapter One: The Wild Bunch bringt in einer Box alle sechs zwischen 1971 und 1978 erschienenen Alben der Gruppe sowie drei weitere CDs (Lost Singles, The Rainbow — Sweet Live In The UK, The Sweet At The Beeb) zusammen, anhand derer sich kompakt die Wandlung und das Wesen von Andy Scott & Co. nachempfinden lässt.

Ihre frühe, von den Songwritern Chinn und Chapman geformte Teenie-Phase ist auf Funny How Sweet Co-Co Can Be (1971) festgehalten; spannend wird es aber erst, als Sweet die Abwesenheit des Produzentengespannes dazu nutzen, 1974 Sweet Fanny Adams aufzunehmen: Gleich das sägend-metallische Eröffnungsstück ›Set Me Free‹ demonstriert, wie wenig Lust sie noch an dem glitzernden Teen-Band-Image haben, das ihnen anhaftet: Auf Sweet Fanny Adams sind sie zu einer waschechten Hardrock-Gruppe gewachsen.

Etwas später im gleichen Jahr fällt Desolation Boulevard etwas poppiger aus (›Fox On The Run‹), bevor 1976 Give Us A Wink als erste LP der Gruppe ganz ohne Liedzugaben oder fremde Hilfe auskommt: Sweet spielen ambitioniert mit der Sorte Pomp-Rock, die Queen in den Siebzigern zur Perfektion brachten, mit deftigen Riff- und Hookline-Freuden (›Action‹) und Reminiszenzen an Led Zeppelin. Off The Record bringt ein Jahr darauf sämtliche der jüngeren Sweet-Errungenschaften mit dem Bubblegum-Appeal der Erstwerke zusammen — brillant ist die Gitarrenarbeit von Andy Scott. Auch Level Headed von 1978 (›Love Is Like Oxygen‹) ist dabei: das letzte Album in klassischer Sweet-Besetzung. Demos und Probeaufnahmen gibt es als Bonusmaterial, ein aufschlussreiches Begleitbüchlein ist ebenfalls dabei.

Keine Wertung
TEXT: DANIEL BÖHM

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Cover von ROCKS Nr. 109 (06/2025).