Between Worlds feat. Ronny Munroe

Between Worlds

Frontiers
VÖ: 2021

Weniger ist mehr

Man will gar nicht in Abrede stellen, dass sich Ronny Munroe (zwischenzeitlich war er Sänger von Metal Church und beim Trans-Siberian Orchestra aktiv) in dieses Bandprojekt eingebracht hat. Und doch ist Between Worlds unüberhörbar das Kind von Alessandro Del Vecchio, der in kürzesten Zeitintervallen alte und neue Bandprojekte von Melodic Rock bis Metal mit Musik versorgt und mit wiederkehrender Studiomannschaft aufnimmt. Das ist sein Job, dem er gerne und glaubhaft mit Passion nachgeht — und das qualitativ oft auch sehr gut. Schwierig wird es, wenn in den Projektarbeiten das einzige erkennbare Profil nur noch sein eigenes ist. Denn das macht die Musik beliebig und austauschbar. Wie die von Between Worlds, zu der sich dasselbe schreiben ließe wie zuletzt zu Brother Against Brother, nur eben mit dem Unterschied, dass hier Ronny Munroe vor dem Mikrofon steht und nicht zwei Brasilianer. Dass hier TSO-Kollegen wie Chris Caffery, Johnny Lee Middleton, Jack Frost, oder auch Joel Hoekstra (auch bei Whitesnake) mitwirken sollen, ist Makulatur: Der melodisch überaus dramatisch inszenierten Metal mit wuchtigen Gitarren und Atmosphäre machenden Synthesizern klingt in der Schnittmenge aus Jørn Lande, Last Tribe und Symphony X mittlerweile mehr nach Del Vecchio als nach irgendwem anderes. Das kann man mögen. In der inflationären Anzahl seiner Veröffentlichungen, mit der er sich künstlerisch mittlerweile schadet, darf man es aber auch bedenklich finden, wenn es im Grunde vollkommen egal ist, wer sich hier die Mühe macht, ein paar hübsche Lieder einzusingen und diese irgendwie mit Charakter zu beleben. Between Worlds macht die bekannten Geräusche. Und es wurde professionell und fett produziert. Das war’s.

(5/10)

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