Das Risiko haben Gotthard noch nie gescheut. Einst als breitbeinige Riffrocker zwischen Whitesnake und Krokus gestartet und immer wieder seichtere Gefilde auslotend, haben sich die Eidgenossen mit Steve Lee-Nachfolger Nic Maeder auf Firebirth (2012) erst eine Rückbesinnung auf frühe Werte verordnet, ehe sie wieder in neue, experimentelle Richtungen aufgebrochen sind. Mit #13 erscheint nun das vierte Album neuer Zeitrechnung, und so weit wie diesmal haben sich Gotthard noch nie von jenem Sound entfernt, den ihre langjährige Anhängerschaft erwartet. Zwar rocken Nummern wie ›Bad News‹ oder ›10.000 Faces‹ durchaus nach vorne, tönen dabei aber spürbar reduzierter als in der Vergangenheit. Welchen Einfluss die Produktion auf diese Entwicklung hat, wird bei ›No Time To Cry‹ deutlich, dessen als Bonus enthaltene Demoversion mit mehr Gitarrenarbeit sofort das typische Gotthard-Flair versprüht, während die eigentliche Album-Variante diese Identifikation offenbar bewusst vermissen lässt. Dass die Band schon bessere Balladen als das arg verkitschte ›Marry You‹ hatte, das Hit-Garant Eric Bazilian (The Hooters) offenbar bei keinem anderen Klienten unterbringen konnte, dürften die Musiker selbst wissen, doch auch das aus eigener Feder stammende ›I Can Say I’m Sorry‹ bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Weil selbst die Abba-Nummer ›S.O.S‹ recht kraftlos adaptiert wurde, sind echte Höhepunkte wie das bluesige ›Man On A Mission‹ oder ›Another Last Time‹ rar gesät — zu oft fehlt die herausragende Klasse, die Gotthard bei früheren Experimenten als Legitimation gedient hat.
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