Zugegeben, die kritischen Stimmen, die Eclipse zu berechenbare Alben und musikalische Stagnation vorwerfen, scheinen lauter zu werden. Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ja, die Schweden liefern auf Megalomanium durch die Bank routiniertes, selbstsicheres und auch geschliffenes Material ab, doch solange es sich dabei um famos eingängige Nummern wie ›The Hardest Part Is Losing You‹, flotte Pop-Rocker der Marke ›Got It!‹ oder das passend betitelten ›Anthem‹ handelt, muss das alles kein Fehler sein.
Wie gut Erik Mårtensson als Songwriter gereift ist, zeigt auch das Power-Epos ›Hearts Collide‹, das die Mischung aus melodischem Rock mit harter Schlagseite perfektioniert. Generell gehen Eclipse hier sehr zielstrebig vor, länger als dreieinhalb Minuten halten sie sich bei kaum einem Song auf, für strahlende Spotlights in Richtung des Gitarristen Magnus Henriksson ist meist wenig Platz vorgesehen.
Dafür darf Bassist Victor Crusner bei ›High Road‹ den Leadgesang übernehmen, und bei ›Children Of The Night‹ wird glatt Riffgott Tony Iommi gehuldigt. Es gibt sie also durchaus, die kleinen Überraschungen, die dafür sorgen, dass Megalomanium zwar nicht der aufregend heiße Scheiß der Stunde ist, aber eine unglaublich souveräne Scheibe, die Eclipse weiter voranbringen sollte.