Die frühen Achtziger erwiesen sich als turbulente Zeit für die Space-Rocker, die unter anderem den Verlust ihres Sängers und Texters Robert Calvert verkraften mussten. Für das exzellente, stark am Hardrockgebaute Levitation konnte Chef Dave Brock sogar den legendären Cream-Trommler Ginger Baker gewinnen. Dennoch verloren Hawkwind ihren Vertrag und wechselten zu RCA, welche die Truppe ihrerseits an ihre Metal-Unterabteilung Active abschob — der Sage nach weigerten sich die Firmenbosse auch nur ein Wort mit dem durchgeknallten Hawkwind-Oberhaupt zu wechseln. Rechtzeitig zur explodierenden New Wave of British Heavy Metal-Welle meldeten sich Hawkwind mit dem metallischen und doch elektronisch-kühlen Sonic Attack zurück, bei dem Science Fiction-Autor Michael Moorcock beinahe zum festen Line-Up gehörte und das in Liedern wie ›Living On A Knife Edge‹ ihr wohl geradestes Liedgut überhaupt beherbergte. Ein Jahr später erschien unter dem Namen The Church Of Hawkwind ein gleichnamiges Album, bei dem Brock in Liedern wie ›The Joker At The Gate‹ seiner Liebe für deutsche Krautrock-Freigeister wie Neu!, Cluster oder Amon Düül freien Lauf ließ. Honoriert wurde ihre Experimentierfreudigkeit nicht und so ruderte das teils schwächere Choose Your Masques, das als Beweis für die fehlende Kreativität ein lustloses ›Silver Machine‹-Remake beinhaltet, ein Stück weit auf bekanntes Terrain zurück.
Billig-Version ohne Bonus-Stücke oder Begleittexte in stabiler Papp-Box. Alle drei Scheiben existieren jedoch in deutlich umfangreicheren und wertigeren Editionen.
Keine Wertung
TEXT:
MARKUS BARO