Ihr schmökert gerne online auf ROCKS?

Das freut uns! Wir haben aber auch eine Bitte.

Dass dieser Teil von ROCKS bei euch ankommt, zeigen uns auch die beträchtlichen Zugriffszahlen, für die wir herzlich danke sagen. Jeder kann auf unser Unterhaltungsangebot zugreifen — Bezahlschranken gibt es keine.

Deshalb unsere Bitte: Unterstützt dieses Angebot freiwillig mit einem Beitrag.

Warum? Das sagen wir Euch auf dieser Seite.

Howling Sycamore

Seven Pathways To Annihilation

Prosthetic
VÖ: 2019

Harmonie wird überschätzt

Es gibt sie noch, die wirklich ungewöhnlichen Alben. Auf seiner zweiten Platte Seven Pathways To Annihilation zelebriert das Trio Howling Sycamore eine eigenwillige Mischung aus technisch anspruchsvollem Progressive Metal, wüsten Blastbeats und jazzigen Gitarren, die dem Hörer viel Geduld abverlangt. Nach dem ersten, chaotischen Höreindruck lässt sich jedoch ein komplexes Werk entdecken, das Eigenständigkeit nicht nur reklamiert, sondern auch lebt. Schon der Einstieg ›Mastering Fire‹ ist stark von rhythmischer Abwechslung geprägt und beeindruckt mit Jason McMasters einschneidendem Gesang — so wie bei Howling Sycamore hat sich der Texaner seit alten Watchtower-Tagen nicht mehr austoben können.

Auch Gitarrist Davide Tiso und Schlagzeuger Hannes Grossmann zeigen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Dabei zählen aller technischer Fertigkeiten zum Trotz die Emotionen, die in Stücken wie dem schrägen ›Departure‹ oder dem ruhigeren ›Second Sight‹, das mit einem Solo des einstigen Megadeth-Gitarristen Marty Friedman ausklingt, transportiert werden. Wer Gruppen wie Nevermore und Witherfall verehrt, sich von einem Saxofon-Einsatz wie bei ›Sorcerer‹ nicht abschrecken lässt und einen harmonischen Songaufbau nicht unbedingt benötigt, der sollte dieser Scheibe Gehör schenken.

(8.5/10)

ROCKS PRÄSENTIERT

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 110 (01/2026).