Fast zehn Jahre nach seinem instrumentalen Solo-Debüt erscheint 1998 das fünfte Kotzen-Album mit Gesang — auf seinem Weg liegen unter anderem das Intermezzo mit Poison und Native Tongue (›Stand‹) sowie mehrere R&B-gefärbte Platten, mit denen man sich an seine gereifte Stimme gewöhnen durfte, die sich im Spannungsfeld von Chris Cornell, Curtis Mayfield und Al Green einzupegeln beginnt.
What Is... ist eine sehr persönliche, mit warmem Klang und großen Gefühlen ausgestattete Platte, die ein paar der wunderbarsten Songs enthält, die der Meister mit dem schrägen Nachnamen bis heute geschrieben und gesungen hat (›What Is‹). Noch viel mehr als auf dem Vorgänger dreht sich hier alles um im Temperament zurückgenommene, von Soul und Bluesrock durchflutete Songwriter-Kunst. Und auch wenn man es nur bedingt heraushört: ›Locked Out‹ ist als Komponisten-Allianz mit Bassist Billy Sheehan und Schlagzeuger Pat Torpey der Vorbote der nächsten großen Karrierestation des Gitarristen: Mit den Hardrockern Mr. Big wird er zu Beginn des neuen Jahrtausends zwei exzellente Alben aufnehmen, die genauso unterschätzt sind wie What Is... .
