Bei den Aktivitäten des New Yorkers den Überblick zu behalten, war noch nie ganz leicht. Einst stand er in den Diensten von Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell, Talisman oder auch Journey — aktuell verhilft er in erster Linie W.E.T. und den Sons Of Apollo mit dem einstigen Dream Theater-Drummer Mike Portnoy zu einer starken Stimme. Melodieorientierte Solo-Alben veröffentlicht der 54-Jährige unter seinem vollständigen Namen Jeff Scott Soto. Und in seiner originell Soto benannten Band verschreibt er sich modernem Heavy Metal mit Melodie und progressiven Spuren.
So weit, so kompliziert. Der nach Inside The Vertigo (2015) und DIVAK (2016) nun dritten Platte Origami merkt man den breiten Aktionsradius des Mannes deutlich an. Die Double-Bass-Kracher ›HyperMania‹ und der Titelsong klingen mit ihrem dichten Riffgewitter kompakt und drängend, kompositorisch aber auch etwas beliebig, ›World Gone Colder‹ erinnert mit überraschenden Wendungen dagegen an eine metallische Variante der Sons Of Apollo und bei ›BeLie‹ oder ›Torn‹ liegt ein dezenter Hauch Queensrÿche in der Luft. Dabei wäre weniger manchmal mehr. Pur und ballastbefreit, wie in der abschließenden Power-Ballade ›Give In To Me‹, beeindruckt Sotos immer noch mächtige Stimme am meisten.