Inglorious

MMXXI Live At The Phoenix

Frontiers
VÖ: 2022

Appetitanreger für künftige Shows

Schon die ersten Sekunden von MMXXI Live At The Phoenix entfachen wohlige Erinnerungen: ein kleiner Club, bis auf den letzten Platz gefüllt, fünf Typen spielen gut abgehangenen Hardrock. Ja, so war das vor dem Frühling 2020. Doch halt: Wie der Titel schon nahelegt, haben Inglorious für dieses Live-Dokument nicht in den Archiven wühlen müssen — dieser Mitschnitt entstand im September 2021 im südwestenglischen Exeter.

Entsprechend gelöst ist die Stimmung auf und abseits der Bühne. Besonders Sänger Nathan James versprüht ungemeine Spielfreude, während man den übrigen Musikern vor allem eine größere Bühne wünscht, auf der sie sich austoben können.

Zudem ist es bedauerlich, dass die Videovariante radikal der Spieldauer des parallel erscheinenden Live-Albums angepasst wurde. Zwar ergibt sich so eine recht ausgewogene Setliste — aber insbesondere der Anteil des letzten Studio-Albums We Will Ride und der Cover-Platte Heroine (beide 2021) wurde im Vergleich zum tatsächlich gespielten Programm arg gekürzt. Nach knapp fünfzig Minuten ist der Spaß dann auch schon wieder vorbei.

Dabei wären gerade die im Konzert dargebotenen Akustikversionen von ›Wake‹ (von Inglorious, 2016), ›Glory Days‹ (von Ride To Nowhere, 2019) und dem Cyndi Lauper-Cover ›Time After Time‹ durchaus spannend gewesen. So ist MMXXI Live At The Phoenix zwar eine angenehm bodenständig inszenierte Selektion, stellt aber in gewisser Weise eher einen Appetitanreger für eine hoffentlich bald anstehende Tour dar.

Keine Wertung

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Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).