Geboren wurde Geoffrey Arnold Beck am 24. Juni 1944 im heute zu London gehörigen Dorf Wallington. Noch als Teenager beginnt er als Sessionmusiker zu arbeiten und ist etwa auf der Screaming Lord Sutch-Single ›Dracula's Daughter‹ (1964) zu hören.
Erstmals ins Rampenlicht trat Jeff Beck, als er als von Nachfolger von Eric Clapton 1966 Abenteuerlust und Experimentiergeist in die Yardbirds brachte: Eigenschaften, die er sich bis zuletzt bewahrte und mit denen er immer wieder mit Begeisterung provozierte.
Zusammen mit Rod Stewart (Gesang), Ronnie Wood (Bass) und Mick Waller (Drums) nahm er 1968 und 1969 in der ersten Besetzung der Jeff Beck Group die Bluesrock-Meilensteine Truth und Beck-Ola auf, die als Prototypen für den Hardrock späterer Jahrzehnte gelten.
Nachhaltig Aufsehen erregte er 1975 mit Blow By Blow, einem kunstvollen Fusion-Werk, das geschmeidig R&B, Funk und Jazzrock zusammenbrachte: Das Instrumental ›Cause We’ve Ended As Lovers‹ aus der Feder von Stevie Wonder ist ein unerschütterlicher Klassiker.
Der Gitarrenkünstler blieb stets der Undurchschaubare, der es liebte, musikalisch niemals das zu tun, was man von ihm womöglich erwarten könnte.
»Jeff Beck war der Salvador Dali unter den Gitarristen. Er war der ultimative Alchemist an den sechs Saiten, der in seiner eigenen Welt Magie erschaffen konnte«, würdigte ihn etwa Aerosmith-Gitarrist Joe Perry.
Bis zuletzt blieb Jeff Beck aktiv und kreativ. Auf Loud Hailer verwob er 2016 Heavy-Rock, Blues und Funk mit schleppenden Grooves und Elektronik-Sounds und folgte einer Spur, die von den White Stripes und den Black Keys ausgelegt wurde. Im vergangenen Jahr erschien in 18 ein gemeinsames Album mit Schauspieler Johnny Depp. Auch auf der jüngsten Ozzy Osbourne-Platte Patient Number 9 (2022) war Jeff Beck mit einem Beitrag zu hören.
Am 10. Januar ist der große Gitarrist an einer bakterieller Meningitis verstorben. Jeff Beck wurde 78 Jahre alt.