Marko Hietala

Pyre Of The Black Heart

Nuclear Blast
VÖ: 2020

Folk-Prog mit gewissen Momenten

Auf seinem ersten Solo-Album Pyre Of The Black Heart, das bereits im Mai mit finnischen Texten unter dem Titel Mustan Sydämen Rovio erschien und jetzt in einer englischen Fassung vorliegt, erinnert fast nichts daran, dass Marko Hietala eigentlich bei den Symphonic-Metallern Nightwish seine Brötchen verdient. In Pyre Of The Black Heart ist dem hier konsequent auch als Sänger auftretenden Bassisten ein Album gelungen, das zwischen bombastischem Folk-Prog, frühen Ayreon und modernem Opulenz-Hardrock umherspringt.

Lediglich in seiner Stimme erkennt man die Hauptband, auch einen leichten Hang zu opulenten Arrangements scheint er sich bei seinem Band-Chef Tuomas Holopainen abgeschaut zu haben. Was Hietala hingegen völlig abgeht, ist dessen cineastisches, opernhaftes, zum Teil überladenes Songwriting, das er vor allem durch keltisch anmutende Melodieläufe und gelegentliche elektronische Spielereien ersetzt. In seinen besten Momenten — etwa im tollen Opener ›Stones‹ und im flotten ›Runner Of The Railways‹ inklusive Gary Moore-Gedächtnis-Riff und tollem Orgeleinsatz — entstehen aus diesen Komponenten wahre Hits, die sich nachhaltig im Gehörgang festbeißen.

(7.5/10)

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