Im Februar des vergangenen Jahres lud Mick Fleetwood nach London, um gemeinsam mit einer zusammengestellten Allstar-Band die Frühinkarnation von Fleetwood Mac zu würdigen. Zumindest eine mikroskopisch kleine Hoffnung bestand im Frühjahr 2020, bei diesem Anlass auch Peter Green bewundern zu können.
Aber selbst wenn es um seine Gesundheit besser gestellt gewesen wäre, hätte diese Form des Rampenlichts dem so einflussreichen Gitarristen und Bandgründer wohl kaum entsprochen: Nicht ohne Grund mied der seit den siebziger Jahren mit den Folgen einer Schizophrenieerkrankung kämpfende Green die Öffentlichkeit — am 25. Juli verstarb er schließlich im Alter von 73 Jahren.
Die Liste der Bewunderer, die sich im Palladium einfanden, um mit der aus Schlagzeuger Fleetwood, den Gitarristen Andy Fairweather Low, Rick Vito, Jonny Lang, Bassist Dave Bronze und Orgel-Mann Ricky Peterson bestehenden Grundformation Musik zu machen, war lang und durchaus imposant: Neben Kirk Hammett (Metallica), dem heutigen Besitzer von Greens besonderer Gitarre „Greeny“, griffen unter anderem David Gilmour (Pink Floyd), Bill Wyman (Stones), Noel Gallager (Oasis) oder auch Billy Gibbons (ZZ Top) zu den Instrumenten. Der originale Slide-Gitarrist Jeremy Spencer, Mentor John Mayall sowie Mitglieder späterer Mac-Inkarnationen wie Christine McVie waren ebenso dabei.
Auch Steven Tyler ließ sich nicht lange bitten, immerhin waren Peter Greens Fleetwood Mac immer besonders wichtig für Aerosmith, die den hier dargebotenen ›Rattlesnake Shake‹ selbst aber schon feuriger, sexier und ausschweifender dargeboten haben. Pete Townshend von The Who suchte sich in ›Station Man‹ einen Song aus, der von Kiln House stammt und damit von der ersten Platte nach Greens Ausstieg 1970. Mick Fleetwood wird die Auswahl mit stiller Genugtuung zur Kenntnis genommen haben. Den Konzertfilm gibt’s auf Blu-ray, den Audiomitschnitt auf zwei beiliegenden CDs.
