Nach Immortal (2021) ist Universal das zweite Album von Michael Schenker, das nach einer gefühlten Ewigkeit unter dem ehrwürdigen Bandnamen MSG erscheint. Dass es einen weitaus stimmigeren und gehaltvolleren Eindruck hinterlässt als der Vorgänger, liegt auch an der stark dezimierten Sängerschar.
Ausgerechnet Michael Kiske (Helloween) torpediert den Fluss von Universal mit dem herausstechenden Dio-Tribut ›A King Has Gone‹, das so gar nicht zu dem ansonsten vergleichsweise dunkel und schwer tönenden Material passen mag, das von dem absolut überragend singenden Ronnie Romero zusammengehalten wird und nicht selten von einem zumindest latenten Riot-Vibe (die Rainbow-Phase Mitte bis Ende der Neunziger) durchdrungen ist.
Dabei geht nicht alles so leicht ins Ohr wie das klassische ›Long Long Road‹, das brillante ›Emergency‹ oder ›Under Attack‹ — was eine Nummer wie das mit arabischem Flair und drückender Dramatik (und Orgel) versehene ›Sad Is The Song‹ umso spannender macht, die im tollen Refrain jede Schwere verliert. Ziemlich klassisch tönt auch ›The Universe‹, in dem sich Gary Barden und Romero den Gesang teilen; das von Ralf Scheepers extrem gebellte ›Wrecking Ball‹ hat Schmiss, fällt dagegen aber deutlich ab.
Von dem beknackten Cover sollte sich niemand abschrecken lassen: Michael Schenker wird immer besser!