Mit ihrem frei zwischen Psychedelic-, Progressive- und Jam-Rock oszillierenden Sound machen sich Nektar im Deutschland der frühen Siebziger viele Freunde. Sie sind eine Obskurität: Denn obwohl die 1969 in Hamburg gegründete Gruppe ihren Platz in der Geschichte des Krautrock hat, sind Roye Albrighton (Gitarre, Gesang), Derek „Mo“ Moore (Bass), Alan „Taff“ Freeman (Orgel) und Ron Howden (Schlagzeug) allesamt ins Exil geflüchtete Engländer.
Ihre erste LP erscheint 1971: Journey To The Centre Of The Eye ist ein narratives Psychedelic-Prog-Rock-Opus mit raffinierten Übergängen und langen Jams, in denen die frühen Pink Floyd nachzuhallen scheinen. Albrightons Gitarrenspiel lässt die exaltierte Wildheit von Jimi Hendrix anklingen; ihm entgegen wirken Alan Freemans unverzerrte Orgel und das klangmalerisch eingesetzte Mellotron. Strukturierter wirkt dann A Tab In The Ocean, für das Nektar 1972 die Nebelschwaden etwas abziehen lassen. Ihre psychedelischen Prog-Jams fusionieren sie nun mit Orgel-Hardrock zu einem Sound, der härter und zupackender gerät.
Noch während Produzent Dieter Dierks mit der Abmischung beschäftigt ist, schneidet die Band im Studio eine Live-Session mit, die 1973 als Doppelalbum erscheint: …Sounds Like This ist eine herrliche Heavy-Rock-Platte, auf der Nektar das Improvisationselement ihrer Musik deutlich zurückfahren, dafür umso herzhafter zwischen Uriah Heep, Humble Pie und Procol Harum umherlärmen.








