Styx
Universal
VÖ: 2017
Seit dem Ausstieg ihres singenden Keyboarders Dennis DeYoung ist den amerikanischen Pomp- und Prog-Rockern der Hang zu allzu theatralischem Musical-Bombast sukzessive abhanden gekommen. In die progressiv-melodische Richtung kehren Styx nun zurück.
Delaney & Bonnie
Warner
VÖ: 2017
Die Band des Ehepaars Bramlett war die erste weiße Formation mit einem Plattenvertrag bei dem in Memphis ansässigen Soul-Label Stax Records: eine passende Heimat für ihre schwungvolle Interpretation des Southern-Soul und Rhythm’n’Blues. Was Delaney & Bonnie aber genauso auszeichnete, ist die innige Liebe zur einfachen, in geselliger Gemeinschaft gespielten Musik.
Great White
Bluez Tone
VÖ: 2017
Im Januar legte ihr ehemaliger Sänger Jack Russell sein erstes Album nach der Trennung von seiner langjährigen Band vor, die vor gut fünf Jahren von einer amtlichen Schlammschlacht begleitet wurde. He Saw It Comin’ hatte fraglos seine Momente, doch mit bluesbasiertem Hardrock – und damit dem klassischen Sound von Great White – hatte die Scheibe nur bedingt zu tun.
The Quill
Metalville
VÖ: 2017
Seit einer halben Ewigkeit zählt die Band aus dem schwedischen Städtchen Mönsterås zum Inventar der skandinavischen Heavy-Rock-Szene. Sieben LPs haben The Quill seit ihrer Gründung 1990 veröffentlicht, von denen gerade die ersten drei einen ungebrochen guten Ruf genießen.
Status Quo
Virgin
VÖ: 2017
Mit dem Nummer-eins-Album On The Level erleben Status Quo 1975 ihren Höhenflug, von dessen Erfolg der 1976 veröffentlichte Nachfolger Blue For You ungemein profitiert.
Roger Waters
Sony
VÖ: 2017
Um deutliche Kommentare zu Politik und Weltgeschehen war Roger Waters noch nie verlegen. Immer streitbar, gern belehrend und mit einem Hang zur Selbstgerechtigkeit inszenierte sich der Sänger und Bassist spätestens ab dem Pink Floyd-Opus Animals (1977) als Meckerer und Mahner. In seinem 74. Lebensjahr hat sich daran nichts geändert.
The Magpie Salute
Eagle
VÖ: 2017
Das endgültige Aus der Black Crowes scheint Rich Robinson von einer großen Last befreit zu haben. Schon auf seinem letzten Solo-Album klang der Gitarrist abgeklärt und erfrischend optimistisch — wirklich viel bewegt hat auch Flux (2016) für den Musiker aber nicht: In der Wahrnehmung und in der allgemeinen Wertschätzung ist er weiterhin im dunklen Schatten seines singenden Bruders und dessen Chris Robinson Brotherhood geblieben.
Jethro Tull
BMG
VÖ: 2017
Eins muss man Ian Anderson lassen: Es fällt ihm immer etwas Neues ein, um dem respektablen Jethro Tull-Repertoire einen neuen kreativen Funken einzuhauchen. Die Idee hinter diesem Werk ist in der Theorie bestechend. Man inszeniere die Songs für zwei Violinen, Viola und Cello, füge hie und da noch Flöte und Mandoline hinzu, und schon hört der Fan Vertrautes in einem neuen akustischen Kontext.
Rose Tattoo
Golden Robot
VÖ: 2017
Unbegreiflich, dass diese Aufnahmen nahezu 35 Jahre lang unbekannt geblieben sind! Verständlich allerdings, dass sie nun anlässlich der Guns N’Roses-Tour in Australien veröffentlicht werden, bei der die Tatts bei drei Konzerten als Special Guest auf der Bühne stehen. Dokumenten wie diesem gibt man mangels besserer Alternativen gern das Attribut authentisch.
Chicago
Rhino
VÖ: 2000
Wer mit dem Namen Chicago vor allem ihre auf Hochglanz polierten Breitwand-Balladen aus den Achtzigern in Verbindung bringt, dürfte staunen, was für eine wagemutige, progressive und in Teilen verblüffend sperrige Band die 1967 gegründeten Amerikaner in ihren Anfangsjahren waren. Auch auf dem zweiten Album Chicago (1970) fusionierte das Septett virtuos Rock, Jazz, Pop, Funk und klassische Musik.
Snakecharmer
Frontiers
VÖ: 2000
Mit verdienten Veteranen glänzt diese „kleine Supergroup“, in der Gitarrist Laurie Wisefield (Wishbone Ash), Bassist Neil Murray (Whitesnake), Keyboarder Adam Wakeman (Ozzy) und Schlagzeuger Harry James (Thunder) ihrem Sänger Chris Ousey (Heartland) den Weg bereiten.
Warrant
Frontiers
VÖ: 2017
Sechs Jahre nach dem Neustart mit dem sträflich unterbewerteten Rockaholic legen Warrant ihr zweites Album mit Frontmann Robert Mason (ehemals Lynch Mob) nach. Bei Louder Harder Faster ist der Name Programm: Die Platte sprüht vor Kraft und Energie, wurde von Dokken- und Foreigner-Bassist Jeff Pilson druckvoll und lebendig produziert und beamt den Hörer schon mit dem eröffnenden Titeltrack in eine klassische Hardrock-Party.
All Them Witches
New West
VÖ: 2017
Eigentlich schade, dass die spannenden Psychedelic-Blues-Jams auf dem vierten Album des originellen Quartetts aus Nashville fast komplett unter den Tisch gefallen sind. Gerade die hatten auf den umwerfenden Vorgängern Dying Surfer Meets His Maker und Lightning At The Door den besonderen Reiz ausgemacht, die ungehemmt zwischen dröhnendem Siebziger-Blues- und Heavy-Rock sowie Fuzz-getränkten Stoner-Sound wilderten.
Robert Cray
Jay-Vee
VÖ: 2017
Robert Cray, der in den Achtzigern als verhältnismäßig junger Bursche maßgeblich zur Revitalisierung des Blues beigetragen hat, ist mittlerweile selbst ein anerkannter Altmeister mit Klassikerformat. Seinen sanftpfotigen Hybriden aus Blues, funkigem R&B und Pop hat er nach dem Durchbruch mit Strong Persuader (1986) immer weiter verfeinert — bis er wieder dazu überging, seiner Musik sukzessive das Mainstream-Element zu entziehen.
Ryan Adams
Pax-Am
VÖ: 2017
Nein, ein zweites Gold (2001) ist sein sechzehntes Solo-Album nicht geworden, auf dem Ryan Adams seine Scheidung und sein völlig aus der Bahn geratenes Gefühlsleben zu verarbeiten versucht. Wer an dem Singer-Songwriter besonders schätzt, wie er mit einfachsten Mitteln — Paul Westerberg gelingt dies ähnlich — ein körpervereinnahmendes Gefühl beinahe verzweifelter Sehnsucht heraufzubeschwören versteht, wird vor Prisoner auf die Knie fallen.
Inglorious
Frontiers
VÖ: 2016
Inglorious sind weder ein Projekt, noch ein Zusammenschluss etablierter Genregrößen, sondern eine junge Band mit hochgesteckten Ambitionen, die sich ziemlich selbstbewusst zwischen die Altvorderen des klassischen Hardrock der Siebziger zu drängen versucht.
John Mayer
Sony
VÖ: 2012
Zuletzt schien sich John Mayer selbst nicht mehr so recht leiden zu können — und ruft man sich seine verbalen Auffälligkeiten in den US-Medien in Erinnerung, will einen das auch nicht verwundern. Auch sein letztes Album war Ausdruck dieser Sinnkrise.
Monument
Rock Of Angels
VÖ: 2016
Vor fünf Jahren rief Peter Ellis Monument ins Leben, um seiner Leidenschaft für traditionellen Heavy Metal freien Lauf zu lassen. Dass der Sänger und Gitarrist einen Narren gefressen hat an den Iron Maiden der Achtziger, kann er auf dem Zweitwerk Hair Of The Dog nicht verleugnen.
Jimi Hendrix
Sony
VÖ: 2016
Um einen juristischen Alptraum zu beenden, spielt Jimi Hendrix Silvester 1969 und am Neujahrstag 1970 vier aufeinanderfolgende Shows im New Yorker Club Fillmore East, bei denen er sich nicht von der Experience begleiten lässt, sondern von der Band Of Gypsys.
The Beatles
Universal
VÖ: 2016
Es ist so etwas wie eine Glaubensfrage, ob man Live At The Hollywood Bowl tatsächlich benötigt: Immerhin war die Konzertbühne nie wirklich der natürliche Lebensraum der Beatles — auch vor ihrem Beschluss 1966, nie wieder live auftreten zu wollen.
Diamond Dogs
Livewire
VÖ: 2015
Wer hätte gedacht, dass sich die Pub-Rock'n'Roller nach dem Tod ihres Saxofonisten Mats Gunnarsson noch einmal aufraffen würden? Faces, Stones und Mott The Hoople sind immer noch ihr Ding.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).