Whitesnake
Frontiers
VÖ: 2013
Die Stimme der einst gesanglich so mächtigen Rock-Ikone David Coverdale klingt bei der Show, die im nördlich von Tokio gelegenen Saitama während der Forevermore-Tour im Oktober 2011 aufgenommen wurde, reichlich strapaziert und wird zu oft von einer brachialen, übersteuerten Soundwand zugekleistert.
Devon Allman
RUF
VÖ: 2013
Nach zwei Alben mit seiner Band Honeytribe und der großartigen Platte der Royal Southern Brotherhood wagt sich der Sohn von Allman-Bruder Gregg an sein erstes Solo-Album. Turquoise beschreibt einen paradiesischen Zustand, in dem alle Traditionen Amerikas zu einem breiten Strom der ethnischen Besonderheiten zusammenfließen.
Henrik Freischlader
Cable Car
VÖ: 2013
Nach House In The Woods bleibt der Bluesgitarren-Held im Studio wieder mehr für sich und spielt den Großteil aller Instrumente selbst ein. All das kennt man schon von Still Frame Replay (2011) und Recorded By Martin Meinschäfer (2009) — und doch unterscheidet sich Night Train To Budapest gravierend von den beiden Vorläufern.
Steven Wilson
Kscope
VÖ: 2013
Es ist „nur“ eine EP, und doch ist diese wieder vollgepackt mit Suchtstoff für den Wilson-Afficionado.
The Vintage Caravan
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Auf die alten Rock-Gründerväter der Siebziger berufen sich heutzutage nicht gerade wenige Kapellen. Und doch tönt das blutjunge Trio aus dem kühlen Island um einiges aufrichtiger als mancher Konkurrent und kann auf dem zweiten Album noch nicht vorhandenes Charisma durch unbändige Energie, Aggressivität und Spielfreude wettmachen.
Transatlantic
InsideOut
VÖ: 2014
Das 1999 von Sänger und Keyboarder Neal Morse und Mike Portnoy als damaligem Trommler von Dream Theater gegründete Retro-Prog-Projekt geht in die vierte Albumrunde — und wird dabei abermals von Gitarrist Roine Stolt (Flower Kings) und Bassmann Pete Trewavas von Marillion verstärkt.
Roger Taylor
Virgin
VÖ: 2013
Einst hatte Queen-Schlagzeuger Roger Taylor im Weltraum Spaß (Fun In Space erschien 1981). Nun ist der 64-Jährige wieder zu Mutter Erde zurückgekehrt und tönt auf seinem vierten Alleingang wieder recht rustikal, lässt in seiner stilistisch variantenreichen Songkollektion allerdings einen Spannungsbogen weitgehend vermissen.
Grand Magus
Nuclear Blast
VÖ: 2014
Was nicht kaputt ist, muss nicht repariert werden. Kein Wunder also, dass die Schweden Grand Magus für Triumph And Power zum dritten Mal in Folge mit Produzent Nico Elgstrand kooperieren. Schließlich gelten die beiden ebenfalls mit dem besagten Mischpult-Könner erarbeiteten Vorgänger Hammer Of The North (2010) und The Hunt (2012) als bisherige Höhepunkte im Schaffen der Nordmänner.
Samsara Blues Experiment
Electric Magic
VÖ: 2013
Karl, der Kiffer, hat die Platte gehört und erstattet Bericht: »Ey, da sind nur vier Stücke drauf. Wie früher. Ich glaub’, für Menschen, die es einfach mal fließen lassen wollen. Irgendwie so, ja?
Scorpions
Sony
VÖ: 2013
Nachdem die Scorpions mit ihren letzten Alben ihren Ruf als Hardrock-Band von Format wiederhergestellt haben, scheint eine weitere Akustikplatte der falsche Schritt zu sein. Doch die Umsetzung ist spannend: Noch stärker als auf Acoustica (2001) gewinnen die Scorpions vielen Songs neue Facetten ab.
REO Speedwagon
Frontiers
VÖ: 2013
Ach, sänge Kevin Cronin diesen schönsten Satz Poesie, den er je geschrieben hat: „He drives women wild then he drives off in a Mercedes Benz“ doch nicht so zurückhaltend! Der nämlich steckt in ›Don't Let Him Go‹, dem Auftakt dieses Live-Albums der Veteranen aus Springfield/Illinois. Das klingt noch, als müsse sich die Band erst warmspielen, und durch die wohlfeilen Publikumsfavoriten durch.
Red Dragon Cartel
Frontiers
VÖ: 2014
Mit einem Comeback des ehemaligen Ozzy- und Badlands-Gitarristen Jake E. Lee dürften trotz der 2005 erschienenen Cover-Platte Retraced die wenigsten gerechnet haben. Doch nun hat sich der mittlerweile 56-jährige Amerikaner tatsächlich noch einmal aufgerafft.
Primal Fear
Frontiers
VÖ: 2014
Seit 16 Jahren liefern die Schwaben Metal von höchster Qualität — ein Standard, den nicht viele Gruppen über die Dauer von zehn Studioalben erfüllen können. Eine große Produktion und spielerische Klasse bereiten auch auf Delivering The Black den Boden für ausgefeilte Songs.
Michael Schenker's Temple Of Rock
In Akustik
VÖ: 2013
Die Zusammenarbeit mit Sänger Doogie White funktioniert bestens: Dem blonden Gitarrengott ist seine stärkste und stimmigste Veröffentlichung seit zwei Dekaden geglückt; Michael Schenker ist so stark wie in besten MSG-Tagen.
Imperial State Electric
Psychout
VÖ: 2013
Lange war Nicke Andersson mit den schwedischen Rock’n’Roll-Schergen The Hellacopters aktiv, seit bald vier Jahren führt er in Imperial State Electric seine eigene Truppe an. Reptile Brain Music ist ihre dritte LP und ein brodelnder Schmelztiegel aus den alten Kiss (man höre sich nur mal Stücke wie ›Underwhelmed‹ oder ›Apologize‹ an), Cheap Trick und Chuck Berry.
Albert Castiglia
RUF
VÖ: 2014
Der New Yorker Blueser mit halb italienischen und halb kubanischen Wurzeln hat sich als Musiker in der Band von Junior Wells verdient gemacht, bevor er 2002 eine Solo-Karriere einschlug. Von den unterschiedlichen Alben, die er seitdem veröffentlicht hat, zählt Living The Dream dank Castiglias furiosen Gitarrenspiels und der feinen Orgelarbeit zu den besten — und bekommt mit Solid Ground einen bockstarken Nachfolger an die Seite.
Berggren Kerslake Band
AOR Heaven
VÖ: 2014
Ob an der Seite von Micky Moody und Bernie Marsden als M3 oder als Anführer der Company Of Snakes: Musikalisch ist Stefan Berggren überall dort zuhause, wo er seine Faszination für den klassischen Whitesnake-Sound der Siebziger ausleben kann. Genau das tut er auch in der noch jungen Berggren Kerslake Band, die er gemeinsam mit Veteran Lee Kerslake auf den Weg gebracht hat.
Avatarium
Nuclear Blast
VÖ: 2013
Mit Candlemass will Leif Edling zukünftig keine Alben mehr einspielen, sondern nur noch live in Erscheinung treten. Dass ein Kreativling wie der schwedische Bassist aber nicht ohne Ventil klarkommt, durch das seine Geistesblitze entweichen können, war vorhersehbar.
Boston
Frontiers
VÖ: 2013
Elf Jahre lang bastelte der Perfektionist Tom Scholz am sechsten Studioalbum seiner ruhmreichen Hardrocker, für dessen Aufnahmen er nach eigenem Bekunden das gleiche analoge Equipment benutzte wie für das epochale Debüt von 1976.
Metallica
Blackened
VÖ: 2013
Am 3. Oktober ist der Metallica-Film Through The Never in den deutschen Kinos angelaufen. Regisseur Nimrod Antal verknüpft darin gefilmte Konzertaufnahmen mit einer weitgehend sinnfreien Spielhandlung, in der sich ein scheinbar harmloser Kurierauftrag für ein Crew-Mitglied als höllisches Abenteuer entpuppt.
Steve Hackett
InsideOut
VÖ: 2013
Zum wiederholten Male interpretierte der langjährige Saitenkünstler der englischen Prog-Pioniere Genesis die Musik seiner alten Band — und veröffentlichte sie auf Alben, die allesamt viel besser und bedeutend spannender gerieten, als man es sich hätte erträumen können.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).