Shark Island

Bloodline

SAOL
VÖ: 2020

Herrlich aus der Zeit gefallen

Mit Law Of The Order veröffentlichten Shark Island eins der besten Hardrock-Alben des starken Jahres 1989, konnten aber nie einen Platz im Rampenlicht ergattern — obwohl sie mit ›Paris Calling‹ einen amtlichen Videoclip und Beiträge zu den Soundtracks von Blockbustern wie Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit und Gefährliche Brandung lieferten. Nach einem unbeachteten Comeback 2006 will es Sänger Richard Black noch einmal wissen und hat mit Bloodline ein überraschend starkes Album eingespielt, bei dem er erstmals auf seinen Kreativpartner Spencer Sercombe verzichten musste.

Nur beim Songwriting ist der schon lange in Hannover lebende Gitarrist, der für B.C. Rich einst zum Design der legendären Warlock-Gitarre beitrug, nach wie vor beteiligt: Der Opener ›Make A Move‹ wurde schon bei Konzerten zur Zeit des offiziellen Debüts gespielt, während der nun auf Bloodline befindliche Titel ›Law Of The Order‹ vom aktuellen Line-up stammt. Scheint verwirrend, passt aber, denn musikalisch klingt das Material auf Bloodline wie aus einem Guss und herrlich aus der Zeit gefallen. Zwar schleichen sich etwa auf ›7 Tears‹ leichte Elemente der frühen Neunziger ein, doch meist rocken der einst mit Michael Schenker und Bobby Blotzer bei Contraband aktive Richard Black und seine Mannen kraftvoll nach vorne und verbreiten — auch dank der sehr erdigen Produktion — herrlichen Spaß, auch ohne große Hits zu fabrizieren.

(8/10)

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