Greta Van Fleet
Universal
VÖ: 2018
Es dürfte derzeit keine andere zeitgenössische Band im Classic-Rock geben, die stärker polarisiert und Emotionen schürt als Greta Van Fleet. Seit Monaten schon spukt ihr Name durch die Presse und zieht im Internet immer weitere Kreise.
Scorpions
Sony
VÖ: 2010
Zum vermeintlichen Lebewohl wollen die Scorpions ihren alten Achtzigersound ein letztes Mal in die Gegenwart transferieren. Das gelingt überwiegend gut.
Scorpions
Sony
VÖ: 2007
Mit Desmond Child (Bon Jovi, Kiss) und James Michael (Sixx A.M.) als Produzenten wagt die Gruppe ein Konzeptalbum. Childs klischeestrotzende Geschichte vom Krieg zwischen Menschen und Robotern wird mit Gästen wie Billy Corgan (Smashing Pumpkins) oder John 5 (Marilyn Manson) frischwindig umgesetzt.
Scorpions
BMG
VÖ: 2004
Nach ihrem besinnungslosen Ritt durch die Neunziger hätte wohl niemand mehr mit einer Rückkehr der Scorpions zum Hardrock gerechnet. Doch genau die gelingt den Herrschaften mit Unbreakable, einem frischen und wunderbar klassisch aufgezogenem Scorpions-Album.
Scorpions
EMI
VÖ: 1982
Der große Klassiker kommt um ein Haar nicht zustande: Klaus Meine bringt wegen Knötchenbildung auf den Stimmlippen lange keinen Ton mehr heraus und muss operiert werden, die Karriere der Band steht auf der Kippe.
Marillion
Parlophone
VÖ: 2018
Ein Foto im Begleitheft zeigt die ehemaligen und aktuellen Mitglieder der Neo-Prog-Rock-Institution lächelnd vereint — als hätte sie ihr 1985 erschienenes Drittwerk fürs Leben zusammengeschweißt. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Nach dem vorangegangenen Fugazi stehen Marillion wegen rückläufiger Verkäufe massiv unter Druck, weshalb sie mit dem in Berlin aufgenommenen Misplaced Childhood alles auf eine Karte setzen.
AC/DC
Atlantic
VÖ: 1978
Auf Let There Be Rock hatte es sich in manchem Arrangement angedeutet: AC/DC finden zunehmend Gefallen daran, ihre Stücken zu feilen und sie um Details für eine weitere Tiefendimension zu bereichern. War der Vorgänger noch ordentlich auf Rock-Krawall gebürstet, fasziniert Powerage mit vergleichsweise durchdachtem Sound-Wohlklang.
AC/DC
Albert Productions
VÖ: 1977
Das Elend mit den unterschiedlichen Länderveröffentlichungen ist vorüber: Fortan erscheinen AC/DC-Platten weltweit nahezu zeitgleich. Identische Aufmachungen gibt’s allerdings erst nach Let There Be Rock. Böse Zungen behaupten, die Band habe sich nach dieser Scheibe kein Stück mehr weiterentwickelt.
AC/DC
Albert Productions
VÖ: 1976
Ein Konzept-Album ist Dirty Deeds Done Dirt Cheap nicht wirklich, obgleich die darauf enthaltenen Lieder allesamt das Zwielichtige, den Rock’n’Roll und die Gesetzlosen feiern.
AC/DC
Albert Productions
VÖ: 1975
Schon im Juli stehen AC/DC abermals im Studio — mittlerweile mit einer festen Rhythmusgruppe (Mark Evans am Bass und Phil Rudd am Schlagzeug) und einer ebenso festen Rollenverteilung in der Gruppe. Jeder Anflug von Zaghaftigkeit ist verflogen, T.N.T. ist das Grundrauschen, das jede weitere AC/DC-Platte der Siebziger durchziehen wird.
AC/DC
Albert Productions
VÖ: 1975
Bei aller Sympathie, die man der ersten nur in Australien erschienenen LP von AC/DC entgegenbringen kann und sollte: Wirklich verwunderlich ist es nicht, dass auf der späteren internationalen Ausgabe von High Voltage lediglich das laszive ›Little Lover‹ und ›She’s Got Balls‹ ein weiteres Mal Verwendung fanden.
Iron Maiden
EMI
VÖ: 2010
Dass Orchesterleiter Steve Harris ausgerechnet die beiden mit Abstand nichtigsten Stücke an den Anfang von The Final Frontier gestellt hat (darunter das über achtminütige Ödland ›Satellite 15… The Final Frontier‹), hat der Wahrnehmung dieses unterschätzten Albums schwer geschadet. Dabei ist die Platte auch so schon herausfordernd genug.
Bruce Dickinson
Air Raid
VÖ: 1998
Ein Jahr nach seiner Rückkehr in klassische Maiden-Gefilde mit "Accident Of Birth" (1997) präsentiert sich Dickinson wieder experimenteller. Sein Interesse an okkulten Themen und den Werken des Dichters William Blake sorgt für ein düsteres, von unheilschwangerer Atmosphäre durchzogenes Opus.
Bruce Dickinson
Raw Power
VÖ: 1997
Das Album, das quasi die Reunion von Iron Maiden einläutet. Ein Jahr nachdem er die Anhängerschaft mit der modern verpackten Experimentensammlung "Skunkworks" verwirrte, findet Dickinson zurück in die Spur.
Killers
Zoo Entertainment
VÖ: 1992
Die beste Arbeit, die Paul Di’Anno nach seiner Maiden-Zugehörigkeit veröffentlicht hat! Härter ausgerichtet als die Battlezone-Kompositionen, kommen die Mord- und Totschlag-Lieder zügig auf den Punkt. .
Iron Maiden
EMI
VÖ: 1988
Seventh Son Of A Seventh Son ist das letzte Album der prägenden Piece Of Mind-Besetzung und der krönende Abschluss einer Entwicklung, die mit ebenjener Platte 1983 begann.
Iron Maiden
EMI
VÖ: 1986
Genau wie Judas Priest im selben Jahr auf Turbo experimentieren Iron Maiden hier mit Gitarren-Synthesizern. Das lässt so manchem Anhänger das Bier im Becher gefrieren, fügt dem Klangbild jedoch bereichernde Farbtupfer hinzu. Die Gruppe klingt so melodisch wie nie zuvor, was deutlich auf Adrian Smith und dessen vergleichsweise stattlichen Kompositionsanteil zurückzuführen ist.
Iron Maiden
EMI
VÖ: 1984
Das Artwork der famosen Plattenhülle mit Eddie als monumentaler Pharaonenstatue steht glatt als Sinnbild für das, was der Equipe in den nächsten Wochen und Monaten an Status- und Größenzuwachs widerfahren wird: Mit Powerslave weiten Iron Maiden ihre Reputation als edelste Heavy Metal-Band der Welt bis Amerika aus.
Iron Maiden
EMI
VÖ: 1982
Erhabener, mit theatralischer Inbrunst und vibratoreich vorgetragener Gesang und famose Gitarrenmelodien: Der Neuzugang Dickinson am Mikro bringt zusammen mit dem funkensprühenden Klampfen-Duo stilistisch eine größere Bandbreite.
Samson
RCA
VÖ: 1981
Im Gegensatz zu NWOBHM-Schwergewichten wie Angel Witch sind Samson eher dem bluesigen bis Mainstream-Hardrock zugetan, wie das Cover von Russ Ballards ›Riding With The Angels‹ zeigt. Da der Rest der Truppe, inklusive Gitarrist Paul Samson, eher aus soliden Handwerkern besteht, bleibt es Vokalist Bruce Dickinson vorbehalten, Akzente zu setzen. Seine schon ansatzweise vorhandenen Sirenengesänge heben das Zweitwerk Shock Tactics aus der grauen Masse. Allein schon ›Communion‹ macht klar, dass er zu Höherem bestimmt ist.
Iron Maiden
EMI
VÖ: 1981
Gitarrist Adrian Smith, der Dennis Stratton ablöst, sorgt mit Dave Murray für erste zaghafte Doppel-Leads, auch wenn der rauhe, punkige Gesang ihres Frontmannes Paul Di’Anno wenig Spielraum für Experimente lässt.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)