Baker Gurvitz Army
Esoteric
VÖ: 2019
Unter dem Bandnamen Gun landeten die Brüder Adrian (Gitarre) und Paul Gurvitz (Bass) 1968 mit ›Race With The Devil‹ einen kapitalen Hit und spielten zwei Alben ein, die sich irgendwo zwischen Heavy Rock, Psychedelic, Pop und Prog verorten ließen. Zu Beginn der Siebziger firmierten sie als Three Man Army, aus der durch den Einstieg des ehemaligen Cream-und Blind Faith-Schlagzeugers Ginger Baker 1974 die Baker Gurvitz Army wurde, die das Ensemble zu neuen musikalischen Ufern trug.
Bad Company
Rhino
VÖ: 2019
In dieser Schatulle sind alle sechs Studioalben der klassischen Besetzung von Bad Company enthalten, die in den ersten acht Jahren ihrer Existenz über das Zeppelin-Label Swan Song erschienen. Sämtliche CDs wurden anhand der originalen analogen Mehrspurmasterquellen remastert.
America
Rhino
VÖ: 2019
Uramerikanischer als Name und Sound dieser Gruppe geht es nicht, dabei wurde das Trio 1970 in London gegründet. Gleich mit seinem Debüt lieferte es einen erstaunlich ausgereiften Klassiker des Folk- und Country-Rock mit satten Gesangsharmonien und in dem zunächst eigenständigen ›A Horse With No Name‹ einen Welthit, der auf der originalen Europa-Pressung von America fehlte und erst 1972 regulär der LP angekoppelt wurde.
Steelheart
Frontiers
VÖ: 2018
Gute eineinhalb Jahre nach ihrem Auftritt beim Frontiers Festival in Mailand werfen Steelheart den damals angefertigten Livemitschnitt in Bild und Ton auf den Markt. Leider wurde die lange Zeit keinesfalls für eine liebevolle Aufarbeitung des Materials genutzt: Rock’n Milan klingt wie einer jener klassischen Soundboard-Mitschnitte, die vor dem Internetzeitalter von bekennenden Nerds auf Kassetten getauscht wurden.
Starbreaker
Frontiers
VÖ: 2019
Nach seinem gefühlt dreiundfünfzigsten Abgang bei TNT und dem völlig missglückten Intermezzo bei Skid Row kann sich Goldkehlchen Tony Harnell wieder seinem alten Steckenpferd widmen: Mehr als zehn Jahre nach Love’s Dying Wish lässt er Starbreaker mit Dysphoria zurückkehren, und das stellenweise härter denn je.
Rosy Vista
Steamhammer
VÖ: 2019
Die an ungewöhnlichen Begebenheiten nicht eben arme Rockgeschichte bereichern Rosy Vista um eine weitere Kuriosität. Die Hannoveraner Hardrock-Frauenband hat exakt 35 Jahre gebraucht, um ihr Debüt-Album zu veröffentlichen. Dabei sah es damals gar nicht schlecht aus. Einer professionellen EP folgten Auftritte mit Uriah Heep, Joe Cocker oder Manfred Mann, aber das war’s dann auch. Nun ist es endlich geschafft.
Kane Roberts
Frontiers
VÖ: 2019
Überraschende Rückkehr aus dem selbstgewählten Musik-Ruhestand: Für The New Normal hat der noch immer muskelbepackte Kane Roberts seine Hanteln endlich wieder gegen Gitarren getauscht und präsentiert ein überraschend vielschichtiges Album.
Raven
Steamhammer
VÖ: 2019
Zur ersten Garde hat dieses Schlachtschiff der New Wave Of British Heavy Metal nie gehört. Und doch läuft es nach der beeindruckenden Vorstellung im Vorprogramm der deutschen Metal-Ikone Udo Dirkschneider und der Verpflichtung des Power-Trommlers Mike Heller besser denn je bei dem Trio der Gallagher-Brüder John und Mark.
Quiet Riot
Frontiers
VÖ: 2019
Diese Scheibe hat ein Problem: Sie ist tatsächlich komplett live — und das ist bei dieser Truppe keine gute Idee.
Pavlov's Dog
Rockville
VÖ: 2018
Die Musik der amerikanischen Melancholie-Rocker lässt sich am besten mit einem Glas Wein vor dem Kamin genießen, wenn draußen die Herbststürme toben. Ihr Debüt Pampered Menial war 1975 ein von Geige und Piano getragenes Kammerspiel-Meisterwerk mit poetischem Grundton, an das die Truppe um Sänger und Gründungsmitglied David Surkamp in sehr langen Abständen immer wieder heranzureichen versucht.
Nektar
Sireena
VÖ: 2018
Als Nektar-Kopf Roye Albrighton im Sommer 2016 verstarb, schien das Ende der Prog-Legende besiegelt. Jetzt hat sich die deutsch-englische Formation personell neu aufgestellt — und stellt in Megalomania ein weiteres Album vor.
Muse
Warner
VÖ: 2018
Nach der verhältnismäßig rockigen Technik-Dystopie auf Drones (2015) folgt nun der verklärte Blick auf die Zukunft. Muse tauchen tief in den Materialismus der Achtziger ein und bauen auf Simulation Theory auf die Macht der Zitate.
Van Morrison
Caroline International
VÖ: 2018
Mit Anfang Siebzig hat der Meister des keltischen Souls Fahrt aufgenommen: Van Morrisons vierzigstes Studioalbum The Prophet Speaks ist gleichzeitig seine vierte Veröffentlichung innerhalb der letzten 18 Monate. Es ist in vielerlei Hinsicht eine Fortsetzung des Vorgängers You’re Driving Me Crazy aus diesem Frühjahr.
Magnum
Steamhammer
VÖ: 2019
Die melodischen Bombast-Hardrocker aus Birmingham lassen es auch ohne ihren langjährigen Keyboarder Mark Stanway keinen Millimeter ruhiger angehen. Neuzugang Rick Benton scheint der altgedienten Truppe um Sänger Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin sogar eine Frischzellenkur verpasst zu haben, die auf dem starken letzten Album Lost On The Road To Eternity zu einem noch erhabeneren Klangbild geführt hat.
Kenny Leckremo's Spectra
IDIC
VÖ: 2018
Einst wollte Kenny Leckremo mit seiner Band H.E.A.T die Welt erobern. Doch in dem Moment, als die Schweden nach ihrem zweiten Album Freedom Rock am großen Erfolg schnuppern konnten, erklärte der Sänger im Sommer 2010 überraschend seinen Austritt. Während sich seine früheren Kollegen in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im melodischen Hardrock gemausert haben, blieb es um Leckremo lange ruhig.
John McLaughlin & The 4th Dimension, Jimmy Herring & The Invisible Whip
Abstract Logix
VÖ: 2000
John McLaughlin ist so stark mit dem Namen und der Musik des Mahavishnu Orchestra verbunden, dass man darüber fast schon mal vergessen kann, dass der heute 76-jährige Gitarrenkünstler zuvor bereits Miles Davis auf den Jazzrock-Monumenten Bitches Brew und A Tribute To Jack Johnson Entscheidendes beisteuerte.
Larkin Poe
Tricki-Woo
VÖ: 2018
Ein selten unbekümmerter Umgang mit der amerikanischen Musiktradition macht den Reiz von Larkin Poe aus. Das junge Schwesternduo aus Georgia bezieht sich in der Regel auf sehr alte Quellen wie Delta Blues oder gar die Worksongs der schwarzamerikanischen Landarbeiter, doch durch ihr keckes Auftreten und den fein dosierten Einsatz elektronischer Klänge erzielt es eine frische, durchaus moderne Wirkung.
John Hiatt
New West
VÖ: 2018
The Eclipse Sessions ist Hiatts erstes Album nach vier Jahren, aufgenommen in nur vier Tagen in kleiner Besetzung: Mit Bassist Patrick O’Hearn und Drummer Kenneth Blevins spielte Hiatt die Basic Tracks live ein, später fügte Kevin McKendree Orgel- und Pianoparts hinzu, sein Sohn Yates setzt Ausrufezeichen auf der Stromgitarre. Klassischer Hiatt, angereichert mit noch ein bisschen mehr Altersweisheit.
Steve Hackett
InsideOut
VÖ: 2019
Auf der Konzertbühne pflegt und revitalisiert der einstige Genesis-Gitarrist regelmäßig seine Vergangenheit. Im Studio dagegen sorgt sich Steve Hackett um die Zukunft der Menschheit und trägt mit seiner mittlerweile ganz eigenen Art von Weltmusik zur Völkerverständigung bei. Das mag seit Wolflight oder dem 2017 veröffentlichten The Night Siren etwas vorhersehbar geworden sein.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2018
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft reichen Gotthard den Nachfolger ihres erfolgreichen Albums Defrosted von 1997. Wie bereits beim in der Schweiz mit Doppel-Platin ausgezeichneten Original verzichten die Eidgenossen bei diesem Werksquerschnitt auf elektrische Verstärker und bieten 22 Nummern im Unplugged-Gewand.
Glass Hammer
Sound Resources
VÖ: 2018
Ohne ihren langjährigen Gitarristen Alan Shikoh klingen die Amerikaner richtiggehend entfesselt — und erweitern ihren feingeistigen Symphonic-Prog um fein abgestimmte Bläser-Sätze und eine jazzrockige Verspieltheit. Chronomonaut ist ein witziges Konzeptalbum, das die Ereignisse des 2000 veröffentlichten Chronometree weiterspinnt und die Mechanismen des Genres lustvoll auf die Schippe nimmt.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)