Whitesnake

39 Jahre Saints & Sinners

Es ist das härteste Album der klassischen Whitesnake-Besetzung — und auch das letzte: Heute vor 39 Jahren erschien Saints & Sinners.

TEXT: DANIEL BÖHM

Die Entstehungszeit ihres fünften Albums ist eine des Umbruchs für die von David Coverdale angeführte Truppe: Als die Aufnahmen im Spätherbst 1981 starten, buchen sie wegen Terminproblemen Guy Bidmead statt Stammproduzent Martin Birch; Ende des Jahres steigt außerdem Gitarrist Mick Moody aus.

Als 1982 auch noch David Coverdales vierjährige Tochter Jessica ernsthaft erkrankt, zieht der Frontmann die Reißleine und legt Whitesnake und damit auch Saints & Sinners zunächst auf Eis. »Jessicas Zustand hat mir paradoxerweise die Kraft gegeben, endlich die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich habe meine Anwälte eingeschaltet und gut eine Million Dollar bezahlt, um endlich unser Management loszuwerden und einen neuen Vertrag einzufädeln. Das war verdammt viel Geld, aber danach waren wir innerhalb weniger Monate in den schwarzen Zahlen.«



Als Whitesnake anschließend wieder zu arbeiten beginnen, sind sie schon gar keine Band mehr: Bis auf Keyboarder Jon Lord haben alle Musiker den Dienst quittiert. Als Ersatz heuert Coverdale Gitarrist Mel Galley (Trapeze), Bassist Colin Hodgkinson (Back Door) und Drummer Cozy Powell (Rainbow) an und kann Moody zur Rückkehr überreden. Auf der Hülle werden die beteiligten Musiker nicht aufgeführt.

Die zwei besten und wichtigsten Stücke auf Saints & Sinners sind ›Crying In The Rain‹ und ›Here I Go Again‹, beides Nummern, die Whitesnake in runderneuerter Besetzung Jahre später für das epochale 1987 ein zweites Mal aufnehmen werden.

Ein 18-seitiges Titel-Special zu Whitesnake und David Coverdales Karriereweg gibt's in ROCKS Nr. 70 (03/2019).


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