Molland starb am Samstagabend im Kreise seiner Familie. Eine Todesursache wurde nicht bekanntgegeben, allerdings hatte er in den vergangenen Jahren mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter eine Lungentzündung.
Joseph Charles Molland wurde am 21. Juni 1947 im heute zu Liverpool gehörenden Edge Hill geboren. Seine ersten Aufnahmen machte er mit Gary Walker & The Rain, die der namensgebende, singende Schlagzeuger nach der zwischenzeitlichen Auflösung der Walker Brothers gegründet hatte.
1969 wechselte Molland dann zu The Iveys, die gerade über das Beatles-Label Apple ihr Debütwerk Maybe Tomorrow veröffentlicht hatten — allerdings nur in Japan, der BRD und Italien. Eine Veröffentlichung in Großbritannien und den USA wurde gestoppt. Nach der Umbenennung der Band — eine Hommage an ›Bad Finger Boogie‹, einem Arbeitstitel des Beatles-Stückes ›With A Little Help From My Friends‹ — erschienen die meisten Songs auf Magic Christian Music (1970) erneut.
Auf der Platte ist Molland zwar noch nicht zu hören, sie enthält im Paul McCartney-Stück ›Come And Get It‹, aber den ersten Single-Erfolg der Band. Ab dem zweiten Werk unter dem neuen Namen, No Dice, war auch der Gitarrist dann auf den Studio-Aufnahmen der Band zu hören. Und er betätigte sich als Songwriter.
So namhaft die Unterstützung—den Nachfolger Straight Up (1971) produzierten George Harrison, auf dessen Solowerk All Things Must Pass Badfinger als Session-Musiker mitwirkten, und Todd Rundgren — und so wegweisend ihre musikalische Ausrichtung, mit der sie den Kosmos der Fab Four ins Rock-Umfeld der Siebziger brachten, so sehr war die Karriere der Formation vom Pech verfolgt.
»Badfinger geben in den Lehrbüchern wohl tatsächlich ein ziemlich abschreckendes Fallbeispiel dafür ab, was in der Musikbranche alles passieren und schieflaufen kann«, so Joey Molland im Gespräch mit ROCKS im Jahr 2020. »Wir waren unglaublich naiv in allem, was nicht direkt mit dem Musikmachen zu tun hatte.«
Wie sich Mitte des Jahrzehntes herausstellen sollte, hatte ihr langjähriger Manager Stan Polley Gelder veruntreut — an den Folgen zerbricht die Band. In der Folge suizidieren sich erst Frontmann Pete Ham und einige Jahre später Bassist Tom Evans.
Joey Molland, der mittlerweile in Kalifornien lebte, gründete die kurzlebigen Natural Gas, die ein Album veröffentlichten und mit Peter Frampton auf Tour gingen. Am Ende des Jahrzehntes ließ er Badfinger wieder aufleben — Airwaves (1979) und Say No More (1981) waren die letzten Alben-Veröffentlichungen der Band. Später gab es konkurrierende Livebesetzungen, Mollands Version erwies sich als die langlebigste und tourte unregelmäßig bis zuletzt.
Neue Musik veröffentlichte er unter eigenem Namen: Insgesamt sechs Studiowerke, darunter die Demo-Sammlung Basil (1997). Die letzte Platte Be True To Yourself erschien 2020.
Seit dem Tod von Schlagzeuger Mike Gibbins im Oktober 2005 war Joey Molland das letzte überlebende Mitglied der klassischen Badfinger-Besetzung. Er wurde 77 Jahre alt.