Baker Gurvitz Army

Since Beginning - The Albums 1974-1976

Esoteric
VÖ: 2019

Bluesiger Rock mit viel Freiheit

Unter dem Bandnamen Gun landeten die Brüder Adrian (Gitarre) und Paul Gurvitz (Bass) 1968 mit ›Race With The Devil‹ einen kapitalen Hit und spielten zwei Alben ein, die sich irgendwo zwischen Heavy Rock, Psychedelic, Pop und Prog verorten ließen. Zu Beginn der Siebziger firmierten sie als Three Man Army, aus der durch den Einstieg des ehemaligen Cream-und Blind Faith-Schlagzeugers Ginger Baker 1974 die Baker Gurvitz Army wurde, die das Ensemble zu neuen musikalischen Ufern trug.

Diese Box bringt Neueditionen ihrer drei Alben kompakt zusammen. Kantige Hardrock-Nummern neben progressiven, Jazz- und Blues-Einflüsse zeichnen das Debüt Baker Gurvitz Army aus. Baker erhält reichlich Raum, seine Drum-Künste auszuspielen, was nicht immer eine Bereicherung der Songs ist. Weibliche Background-Vocals und gelegentliche orchestrale Farbtupfer erweitern das Stilspektrum. Der Nachfolger Elysian Encounter lässt Adrian Gurvitz’ Vorliebe für den Blues hörbar werden, hat aber mit ›People‹ auch einen quirligen Hardrocker, der Fusion und Funk mitverarbeitet, und in ›Remember‹ einen Hauch Spacerock. Das Album schließt mit zwei Live-Bonus-Tracks: einer kochenden Version des Openers ›People‹ und dem Hendrix-Cover ›Freedom‹, hier mit Funk- und Soul-Touch gespielt.

Das finale Hearts On Fire geht musikalisch zurück zu den Wurzeln: fettere Produktion, weniger Experimente, mehr handfester bluesiger Hardrock. Die Gurvitz-Brüder und Baker hatten ihr Power-Trio schon beim Vorgänger um den vormaligen Sharks-Sänger Snips erweitert, dessen raubeiniges Organ hier deutlich heller strahlen darf. Die von Gastmusikern gespielten Keyboards und sonstige Arrangement-Finessen spielen eine untergeordnete Rolle.

(7/10)

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