Es muss einen Zusammenhang geben: Die Musik der Chris Robinson Brotherhood lässt sich immer schwieriger in Worte kleiden — und Black Crowes-Freigeist Chris Robinson wirkt immer glücklicher. Phosphorescent Harvest demonstriert es nur zu gut: Längst steht seine Herzensband nur noch in der Tradition von Grateful Dead als dass sie sich übermäßig stark an die West-Coast-Legende anlehnen würde (›Tornado‹).
Entstanden ist ein poetisches, tiefenentspanntes Folk-, Blues-und Country-Rock-Album mit erheblich psychedelischem Einschlag, das sich alle Zeit der Welt nimmt, um sich ganz genüsslich auszubreiten und sich an den angeschobenen Stimmungen und manch abgedrehten, kosmisch pfeifenden Sounds zu berauschen (›Burn Slow‹).
Der eine oder andere energischere Ausbruch mehr, wie er etwa im vorab veröffentlichten Hennen-Boogie ›Shore Power‹ angedeutet wurde, hätte Phosphorescent Harvest gut zu Gesicht gestanden. Aber auch so ist der Bruderschaft ein gutes drittes Album allemal geglückt, auf dem sich Gitarrist Neal Casal zudem als Arrangeur besonders hervortut.