Dan Reed Network

Slam

Universal
VÖ: 2019

Härtefälle im Dilemma

Ohne Extras werden die beiden Alben von Dan Reed Network neu aufgelegt, mit denen den amerikanischen Funk-Rockern Ende der Achtziger der große Durchbruch gelang. Nachdem Breathless 1986 noch auf einem Kleinlabel erschienen war, stand zwei Jahre später eine einflussreiche Plattenfirma bereit, um die Band aus Portland hoch in die Charts zu dirigieren. Bands wie Living Colour hatten gerade eine Funk- und Crossover-Welle losgetreten, auf deren AOR-Kamm Dan Reed Network ziemlich keck umhergroovten.

›Ritual‹, ›Tiger In A Dress‹, ›Rainbow Child‹ und ›Slam‹ (die letzten drei stammen vom dritten Album Slam, das 1989 Chic-Gitarrist Nile Rodgers produzierte) sind Hits, die nichts an Wirkung verloren haben, mit ihren pulsierenden Synthie-Wogen das Dilemma der Band aber nur zu gut verdeutlichen: Nicht zu Unrecht wurde die Truppe um Sänger Dan Reed seinerzeit als eine am Achtziger-Pop ausgerichtete Hardrock-Ausgabe von Prince und INXS angepriesen, wobei ihr Sound für die Härtner nie heavy genug, für die Mainstream-Klientel aber um einiges zu hart war. Slam ist essenziell.

 

Keine Wertung
TEXT: DANIEL BÖHM

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