Electric Boys

Ups!de Down

Mighty Music
VÖ: 2021

Verkopft statt elektrisierend

Auf ihrer ersten Single ›Halleluja! I’m On Fire‹ und dem ein Jahr später nachgelegten Erfolgs-Debüt Funk-O-Metal Carpet Ride (1990) verbanden die Electric Boys sleazigen Hardrock mit dem Groove neu durchstartender Funk-Rock-Helden. Bis zu ihrer Auflösung 1994 haben die Skandinavier ihren Sound sukzessive entschlackt und geerdet — richtig gut wurden sie 17 Jahre später, als sie sich für ihr Comeback aus den psychedelischen Sechzigern und den frühen Siebzigern heraus bedampfen ließen:

Vieles auf And Them Boys Done Swang kam so dem Solo- und Projekt-Schaffen ihres singenden Gitarristen Conny Bloom erfreulich nahe, der während der zwischenzeitlichen Auflösung unter anderem mit Titanic Truth (1996), Psychonaut (1999), Silver Ginger 5 (2000) und als Mitglied von Hanoi Rocks Fußabdrücke hinterließ. Ups!de Down ist das mit Abstand schwächste der vier in ihrem neuen Leben entstandenen Alben. Wo zuvor vieles wie eine kecke Kooperation der alten Aerosmith mit Funkadelic und Cheap Trick anmutete, wirkt diese Platte kompositorisch stark verkopft und blass. Kein Vergleich zu The Ghost Ward Diaries (2018) oder And Them Boys Done Swang.

(6/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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