Sechs Jahre nach The Nature Of The Beast legt die Truppe um Gitarrenhexer Chris Impellitteri und Power-Stimme Rob Rock ihr zwölftes Studio-Album vor, auf dem sie einmal mehr virtuosen Power Metal alter Schule zelebriert. Mit Paul Bostaph sitzt nach Jon Dette bereits der zweite Slayer-Drummer bei einer Impellitteri-Scheibe hinter den Kesseln, die auch schon von Könnern wie Pat Torpey und Ken Mary bearbeitet wurden — der namensgebende Chef legt nach wie vor großen Wert auf musikalische Qualität.
Und die wird in den elf Nummern dieser Scheibe durchgehend an den Tag gelegt, wenn auch etwa die Lyrics der ersten Auskopplung ›Out Of My Mind (Heavy Metal)‹ eher pubertär erscheinen. Aber textliche Finesse ist bei Stücken wie dem furiosen ›Wrathchild‹, dem packenden Banger ›Hell On Earth‹ oder dem eingängigen ›Light It Up‹ nicht unbedingt ganz oben auf der Checkliste — mitreißende Gitarrenarbeit und unverändert brillanter Gesang (der lediglich im in allen Belangen viel zu extremen ›Power Grab‹ an Höhen- und Altersgrenzen stößt) hingegen umso mehr.
Wer in für diese Musikrichtung schwierigen Zeit Leuchtturm-Scheiben wie Answer To The Master (1994) und Screaming Symphony (1996) vergöttert hat, wird auch mit War Machine bestens bedient.